Fastenzeit

Vogler
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Die Fastenzeit dauert 40 Tage und beginnt am Aschermittwoch, dem Tag nach dem Faschingsdienstag. Sie sollte eine Zeit der Besinnung und Enthaltsamkeit sein, die in vielen christlichen Kirchen von den Gläubigen vor Ostern begangen wird. Ursprünglich war die Fastenzeit eine Zeit der Vorbereitung auf das Osterfest, das wichtigste Fest im christlichen Kalender. In dieser Zeit sollten Christen durch Gebet, Buße und Verzicht auf bestimmte leibliche und weltliche Genüsse ihre geistliche Reinigung und Erneuerung suchen.

Heutzutage wird die Fastenzeit gern als Gelegenheit gesehen, sich bewusst zu machen, was im Leben wirklich wichtig ist. Dieser Abschnitt im Jahr ist eine eine gute Chance, sich von vermeintlich und oder tatsächlich überflüssigen Dingen zu trennen. Viele Menschen nutzen die Zeit, um auf bestimmte Lebensmittel oder Gewohnheiten zu verzichten, wie zum Beispiel Alkohol , Nikotin oder Süßigkeiten. Immer häufiger ergreifen Menschen auch die Gelegenheit, den Konsum von „Social Media“ wenn nicht ganz zu verzichten, dann zumindest deutlich zu reduzieren.

In einigen christlichen Traditionen bedeutet Fasten auch Verzicht auf Fleisch oder tierische Produkte. Stattdessen wurden in der Vergangenheit oftmals vermehrt Fischgerichte gegessen. Dazu zählte bei frommen Katholiken ganzjährig auch der Biber, was zu dessen Ausrottung maßgeblich beigetragen hat. Warum Biber? Das Tier lebt im Wasser und kann gut schwimmen. Heute werden vermehrt pflanzliche Lebensmittel konsumiert, um den Körper zu reinigen und zu entlasten.

Fasten sei ein Erbe der Evolution, bedingt durch die jahreszeitlichen Schwankungen im Nahrungsangebot. In der Menschheitsgeschichte sei das Fasten eher der Normalzustand gewesen als die Ausnahme, sagt Prof. Dr. Andreas Michalsen in seinem Buch – die ständige Verfügbarkeit von Nahrung ist hingegen historisch und evolutionsbiologisch verhältnismäßig neu. Wer eine Zeit lang auf Essen verzichtet, gönnt seinem Körper sozusagen eine wohlverdiente Pause vom anstrengenden Dauerstress der Nahrungsverarbeitung und Verdauung, so das Argument.

Die Fastenzeit endet mit dem Osterfest, an dem die Auferstehung Jesu Christi gefeiert wird. Insgesamt bietet die Fastenzeit eine Möglichkeit zur inneren Einkehr und zur spirituellen Erneuerung. Sie erinnert uns daran, dass es wichtig ist, sich regelmäßig Zeit für sich selbst zu nehmen und bewusst zu leben.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (73) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter seine journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Publizist mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern ist der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" aktiv. Von 1977 bis 2001 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an und war zehn Jahre lang CDU-Fraktionsvorsitzender in Erlensee. Partei und aktiver Politik hat er vor mehr als 20 Jahren den Rücken gekehrt.


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