Bereits zu Beginn der Urabstimmung forderte die Tarifkommission der Tochtergesellschaften der drei Unikliniken in Würzburg, Regensburg und Erlangen, die Arbeitgeberseite in Form eines Ultimatums auf bis zum 1. Mai an den Verhandlungstisch zu treten. Die UKW Service GmbH ist als 51%ig Tochter des Uni Klinikums Würzburg gegründet worden, um durch Tarifflucht bzw. deutlich niedrigere Lohnkosten sowie Steuerersparnisse höhere Profite zu erwirtschaften. So verdienen Beschäftigte der Uniklinik bis zu 900€ mehr im Monat, obwohl sie dieselben Aufgaben übernehmen. Die üblichen Mehrwertsteuern für fremdbezogene Dienstleistungen entfallen. Angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten sind die Kolleg*innen der UKW Service GmbH schier gezwungen einen Zweitjob, teilweise sogar einen Drittjob anzunehmen, oder bis zu zwölf Tage am Stück zu arbeiten. Die körperlich fordernde Arbeit führt bei vielen der Angestellten zu körperlichen Problemen. Rückenschmerzen, Knieprobleme, Schmerzen in Schulter, Arm, oder Handgelenk sind allgegenwärtig. Die Profite werden also im wahrsten Sinne des Wortes auf Kosten der Arbeitnehmer*innen gemacht.

„Wir haben immer wieder versucht der UKW Service GmbH die Hand auszustrecken. Bis jetzt wurde sie nicht angenommen. Wir mögen unsere Arbeit, aber wir müssen auch davon leben können. Deshalb sind wir enttäuscht, dass unsere Forderungen unserem Arbeitgeber bisher scheinbar egal sind. Wir wollen verhandeln, aber wir werden in den Erzwingungsstreik gehen, wenn wir müssen", so Marco Kolbenschlag, Mitglied der Tarifkommission „Gleichzeitig werden wir auch dafür sorgen, dass die Würzburger Bevölkerung unsere Anliegen mitbekommt. Wir freuen uns Plakate in ganz Würzburg zu verteilen und aufzuhängen, die auf unseren Arbeitsalltag, die schlechte Bezahlung und daraus resultierenden Problemen aufmerksam machen. Die wenigsten wissen, wie es bei uns aussieht. Jetzt kommt niemand mehr daran vorbei."

„Nach dem starken Streik während der Urabstimmung am 15. und 16. April und dem Besuch der streikenden Kolleg*innen aus Erlangen und Regensburg hier in Würzburg sind die Kolleg*innen motiviert den begonnenen Weg auch zu Ende zu gehen. Wenn die Kolleg*innen nicht tagtäglich ihre Arbeit erledigen, dann ist der Krankenhausbetrieb eben nicht aufrecht zu erhalten. Die Beschäftigten der UKW Service GmbH kämpfen für, Anerkennung und einen fairen Lohn, der zum Leben reicht", sagt Stefan Kimmel, Gewerkschaftssekretär Würzburg-Aschaffenburg, Fachbereich C. „Dass die Arbeitgeber dieses Anliegen bisher ignorieren, ist daher ein Schlag ins Gesicht der Kolleg*innen. Bei Ablauf des Ultimatums sind die Geschäftsführungen der Servicegesellschaften dann verantwortlich für die weitere Eskalation bis hin zu einem unbefristeten Streik."

Auch auf der Schlusskundgebung zum 1. Mai werden die Kolleg*innen mit einer Rede ihre aktuelle Situation und ihre Forderungen der Würzburger Öffentlichkeit bekannt machen. Die Kundgebung des DGB findet am 1. Mai in Würzburg am Unteren Markt um 11:00 Uhr statt.


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