Im Alpenraum taucht der heilige Nikolaus auch oft mit dem Krampus auf. Der Nikolaus beschenkt die braven Kinder und der Krampus oder auch Knecht Ruprecht bestraft die unartigen Kinder. So ist das in der Weihnachtszeit. Die Figur des Nikolauses geht auf den heiligen Bischof Nikolaus von Myra in Lykien, heute Demre in der Türkei, zurück. Er wirkte im dritten Jahrhundert nach Christi. Sein griechischer Name Niklaos bedeutet Sieg des Volkes. Über das Leben des historischen Nikolaus gibt es nur wenige belegte Tatsachen. Erzählungen zufolge machte der Bischof seinem Namen alle Ehre und handelte stets barmherzig und uneigennützig. So soll er das beträchtliche Vermögen, das er von seinen wohlhabenden Eltern erbte, vollständig an die Armen gespendet haben. Der 6. Dezember gilt gemeinhin als der Todestag des heiligen Nikolaus. Dieser Tag wird in Andenken an seine guten Taten gefeiert. Hierin ist auch der Ursprung des Feiertages zu sehen. Zwar ist der Nikolaustag in Deutschland kein gesetzlicher Feiertag, dennoch gehört er nicht nur in Deutschland, sondern weltweit zu den wichtigsten Traditionen.

Besonders Kinder freuen sich auf den Nikolaus, bringt er ihnen doch Geschenke. Mancherorts werden bereits am Vorabend Teller oder Stiefel bereitgestellt, um sie am Morgen des Nikolaustages dann mit Süßigkeiten und Obst gefüllt vorzufinden. Wir erinnern uns an unsere Kindheit. Wenn der Nikolaus kam, gab es kleine Geschenke, meist Süßigkeiten. Doch zuvor musste man Rapport stehen. Ein Gedicht aufsagen oder ein Weihnachtslied singen. Man musste seine Missetaten gestehen und bereuen. Letzteres war sehr wichtig. Bei uns zuhause wurde der Nikolaus nie handgreiflich, obwohl er stets eine Rute bei sich führte. So manch einer von uns ist dann später selber in die Rolle des Nikolauses geschlüpft. Ich habe dies auch getan. Allerdings ohne Rute und ohne Gewalt. Das war noch nie mein Ding.

Es ist schon interessant, wenn man die eigene Kindheit und die der eigenen Kinder betrachtet. So erinnere ich mich noch genau daran, als mein Sohn zu meiner Frau sagte „Du Mama, der Nikolaus hat die gleichen Stiefel wie Papa“. Ab diesem Jahr war der „kindliche“ Zauber verflogen, aber der Nikolaus musste noch Jahre, schon wegen der Geschenke, am 6. Dezember abends erscheinen. Die Kleidung hängt noch heute in meinem Kleiderschrank im Keller. Es gehört zu den Accessoires, die ich nicht wegwerfe. Sie alle kennen von Theodor Storm den Knecht Ruprecht (drauß vom Walde komm‘ ich her). „Von drauß vom Walde komm' ich her; Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr! Allüberall auf den Tannenspitzen sah ich goldene Lichtlein sitzen; Und droben aus dem Himmelstor sah mit großen Augen das Christkind hervor, Und wie ich so strolcht' durch den finstern Tann, da rief's mich mit heller Stimme an: "Knecht Ruprecht", rief es, "alter Gesell, Hebe die Beine und spute dich schnell!“ Während Sie den Text weiter aufsagen, sage ich... Ei Gude, wie!

Zum Autor

Er sei ein waschechter Neuenhaßlauer, sagt er von sich selbst. Helmut Müller (71) ist in Neuenhaßlau als 4. von 7 Kindern geboren und ein typisches Nachkriegskind dazu. Seine Mutter Hessin und evangelisch, sein Vater Sudetendeutscher und katholisch, aber kein Flüchtling, sondern Kriegsgefangener, der nicht in seine angestammte Heimat zurückkonnte. Er wächst in einem 4 Generationen Haus mit den Eltern, sechs Geschwistern, Oma und Opa sowie Onkel und der Ur-Großmutter auf. Der Spielplatz war die Straße. In der Volksschule, die er mit dem Hauptschulabschluss beendete, war deutsch seine erste Fremdsprache, die er lernen musste. In späteren Jahren hat er seine mittlere Reife und das Fachabitur für Wirtschaft und Verwaltung nachgeholt und das Ganze als Diplom Verwaltungswirt (FH) abgeschlossen. Er war in etlichen Vereinen aktiv. Man könnte ihn getrost als „Vereinsmeier“ bezeichnen. Er hat dabei fast alle Positionen, die ein Vorstand hat, begleitet. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von Aschaffenburg News!