Bei der heutigen Inflationsrate und der Geschwindigkeit von Preiserhöhungen kann das sehr schnell gehen, dass wir uns bestimmte Dinge nicht mehr leisten können. So warten wir alle gespannt auf die Abrechnungen unserer Energieversorger, die uns in zwei Monaten Ende Januar und Anfang Februar ins Haus flattern. Die Stunde der Wahrheit, könnte man sagen. So mancher wird dann nicht zahlen können. Da klaffen dann Anspruch und Wirklichkeit auseinander. Weit auseinander.

Dabei könnten wir jetzt schon daran gehen, um das Ergebnis zu beeinflussen. Will sagen, wir könnten einsparen. Dabei will ich nicht auf die vielen Tipps prominenter und weniger prominenter Menschen zurückgreifen. Tipps, die wenig hilfreich sind, weil sie selbstgefällig um die Ecke kommen. Uns ist allen klar, die Zauberformel heißt sparen. Und Menschen, die sich dieser Gesellschaft noch zugehörig fühlen, werden das auch versuchen. Abgehängte werden das weniger tun. Ja, im Klartext heißt das, die Ansprüche werden gesenkt, damit sie näher an der Wirklichkeit sind.

Das ist sehr individuell und die Beantwortung muss jeder von uns für sich treffen. Das ist alles sehr kurzfristig und lässt sich nicht jährlich wiederholen. Will sagen, danach müssen andere Mechanismen greifen. Energiesparende Geräte müssen auf den Markt. Und überhaupt braucht es bei der großen Umstellung staatliche Vorgaben, Eingriffe und Anreize. Dabei müsste uns unser Staat als Partner begreifen und auch so behandeln und da hapert es bei so manchen. Wir Bürger sind Lügner und wollen nur betrügen. Millionäre dagegen sind ehrlich, so Roland Koch, als er das Finanzamt für dieselbige Gruppe in Frankfurt schließ. Die Jäger machen jetzt übrigens Jagd auf Vereine und Verbände. Das hat aber nichts mit unserer Wirklichkeit zu tun, weil es uns scheinbar nicht interessiert. Photovoltaikanlagen auf unseren Dächern sind ein Weg in die Unabhängigkeit von Energielieferanten und zugleich in eine bessere Umwelt. Ich schaue kurz nach Holland. Dort haben Betreiber einen Zähler im Haus, der vorwärts läuft, wenn sie Strom beziehen und rückwärts läuft, wenn sie Strom liefern, zu ein und demselben Preis. Für uns wäre das zu schön um wahr zu sein.

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht. Bei uns hat man einen Zähler, der Einspeisung und Entnahme getrennt zählt. Bei Entnahme fallen über 30 Cent an und für die Einspeisung gibt es 2 Cent, die natürlich noch versteuert werden müssen. Das ganze Projekt zahlt natürlich der Bürger. Anreize sehen für mich anders aus. Die Deppen dabei sind wir betroffenen Bürger selbst, weil wir uns sowas widerspruchslos gefallen lassen. Kein Aufschrei, nichts. Ich setze eher auf den Erfindungsgeist deutscher Entwickler und Firmen. Die sind immer für eine Überraschung gut. Ihre Federn werden sich dann zwar die von mir gescholtenen Politiker anheften. Damit muss ich dann leben. Es gibt Schlimmeres.

So träume ich weiter von einer gerechteren Welt, in der es keinen Hunger und kein Elend mehr gibt. Dabei kommt in unserer Bedürfnispyramide vorher noch die Ernährung, genauer gesagt, der Hunger. Wir alle erleben den rasanten Preisanstieg von Lebensmitteln mit. Da fließt viel Geld weg, was an anderen Stellen fehlt. Das Fernsehen zeigt uns ganz anschaulich an Beispielen von Betroffenen, die sich nicht mehr die benötigten Lebensmittel leisten können. Da ist am 15. des Monats schon Ultimo. Und wir streiten um das Bürgergeld und um Anreize, arbeiten zu gehen. Ich frage mich, werden wir noch von den richtigen Menschen politisch vertreten? Ei Gude, wie!

Zum Autor

Er sei ein waschechter Neuenhaßlauer, sagt er von sich selbst. Helmut Müller (70) ist in Neuenhaßlau als 4. von 7 Kindern geboren und ein typisches Nachkriegskind dazu. Seine Mutter Hessin und evangelisch, sein Vater Sudetendeutscher und katholisch, aber kein Flüchtling, sondern Kriegsgefangener, der nicht in seine angestammte Heimat zurückkonnte. Er wächst in einem 4 Generationen Haus mit den Eltern, sechs Geschwistern, Oma und Opa sowie Onkel und der Ur-Großmutter auf. Der Spielplatz war die Straße. In der Volksschule, die er mit dem Hauptschulabschluss beendete, war deutsch seine erste Fremdsprache die er lernen musste. In späteren Jahren hat er seine mittlere Reife und das Fachabitur für Wirtschaft und Verwaltung nachgeholt und das Ganze als Diplom Verwaltungswirt (FH) abgeschlossen. Er war in etlichen Vereinen aktiv. Man könnte ihn getrost als „Vereinsmeier“ bezeichnen. Er hat dabei fast alle Positionen, die ein Vorstand hat, begleitet. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


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