Aschaffenburg: Jugendlicher mit Rauschgift erwischt

Aschaffenburg
Tools
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Am Freitagabend wurde bei einem 16-Jährigen eine kleinere Menge Rauschgift aufgefunden. Der Jugendliche bekommt nun die Chance an dem Präventionsprojekt FreD teilzunehmen. Gegen 21:45 Uhr unterzogen Beamte der Polizeiinspektion Aschaffenburg einen 16-Jährien in der Goldbacher Straße einer Personenkontrolle. Im Rahmen der Kontrolle händigte der Jugendliche den Polizisten eine kleinere Menge Haschisch aus.

Das Rauschgift wurde sichergesellt, der Jugendliche im Anschluss an die Anzeigenaufnahme an die Eltern übergeben. Der 16-Jährige soll nun die Chance bekommen, an einem Präventionskurs in Aschaffenburg teilzunehmen.

Das Projekt „FreD - Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten“ ist ein frühzeitiges Interventionsangebot, das die Lücke zwischen universeller Prävention (z. B. an Schulen) und der Suchttherapie schließt. FreD-Beratungskurse werden bundesweit von Beratungsstellen angeboten. Die bundesweit registrierten Beratungsstellen sind auf der FreD-Internetpräsenz angeführt.

Dem Polizeipräsidium Unterfranken ist es wichtig, die Jugendlichen, die bei der Polizei mit einem Drogendelikt aufgefallen sind, nicht ohne entsprechende Hilfsangebote zurückzulassen. Daher vermitteln die unterfränkischen Polizeidienststellen seit 01.07.2019 solche erstmals mit einem Rauschgiftdelikt auffällig gewordene Jugendliche in das Projekt FreD (Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten).

Bei FreD handelt es sich um einen Interventions- und Beratungskurs, der von verschiedenen Suchtberatungsstellen in Unterfranken angeboten wird. Die erfolgreiche Teilnahme kann sich unter Umständen auch positiv auf ein mögliches Strafverfahren auswirken. Die Teilnahme ist in der Regel kostenfrei und auch Freiwillige können sich dorthin wenden.

  • Informations- und Beratungskurs (2-4 Einheiten) mit vor- und nachgeschalteten Einzelgesprächen (sog. Intake-Gespräch) durch ausgebildete Fachkräfte einer Suchtberatungsstelle, die FreD-Kurse anbietet.
  • Zielgruppe sind Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 14 und 21 Jahren (oder auch jünger), die im Zusammenhang mit Drogenkonsum erstmals auffällig geworden sind und nun Probleme mit der Polizei, der Schule oder auch dem Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz zu erwarten haben.
  • FreD ist freiwillig und kostenfrei. Der Betroffene kann von sich aus oder auf Anregung des Arbeitgebers, der Polizei, des Jugendamtes, der Schule oder anderer Akteure teilnehmen.
  • Nach Abschluss des Kurses erhält der Teilnehmer eine Bestätigung. Wurde der Kurs im Zusammenhang mit einem anhängigen Strafverfahren nach dem BtMG/ NpSG absolviert, so sendet der Betroffene selbst oder die Beratungsstelle in seinem Auftrag die Bescheinigung direkt an die tatortzuständige Staatsanwaltschaft
  • Nutzen für betroffene Jugendliche: Die Teilnahme am FreD-Kurs kann sich für die Jugendlichen unter Umständen positiv auf das Ermittlungsverfahren auswirken. Wichtig ist dabei das enge Zusammenwirken der beteiligten Stellen.
  • Das Projekt FreD wurde im Jahr 2000 im Landesverband Westfalen Lippe (LWL) Münster konzipiert und startete zunächst in acht Bundesländern und an 15 Standorten deutschlandweit. Seit 2016 wird auch das Thema synthetische Substanzen und Neue psychoaktive Stoffe (NpS) einbezogen. Derzeit gibt es rund 120 FreD-Standorte in Deutschland und viele weitere in ganz Europa.

PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von Aschaffenburg News!