Weiterhin saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit

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Der Bestand an Arbeitslosen am Bayerischen Untermain steigt im Januar 2022 saisonbedingt weiter an. Aktuell sind 7.450 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 621 Personen oder 9,1 Prozent mehr als im Vormonat. Dennoch liegt der Bestand deutlich unter Vorjahresniveau. Im Januar 2021 waren 1.910 Menschen oder 20,4 Prozent mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Aschaffenburg liegt nun bei 3,5 Prozent. Das sind 0,3 Prozentpunkte mehr als im Dezember, jedoch 0,8 Prozentpunkte weniger als im Januar 2021.

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„Trotz saisonaler Einbußen zeigt sich der lokale Arbeitsmarkt weiterhin robust“, so Mathilde Schulze-Middig, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aschaffenburg. „Wir sehen vor allem im Vergleich zum letzten Winter eine deutliche Erholung der Wirtschaft am Bayerischen Untermain. Die Selbstheilungskräfte der lokalen Wirtschaft sind intakt und aktiv. Die Unternehmen sind in der Lage, schnell und umfassend auf Veränderung zu reagieren.“ Die allgemeine Dynamik auf dem lokalen Arbeitsmarkt bleibt im Januar saisonbedingt verhalten. Die Zahl der Zugänge aus Erwerbstätigkeit liegt bei 1.147 Personen. Sie steigt im Vergleich zum Vormonat um 341 Menschen oder 42,3 Prozent an. Mit 291 Menschen oder 20,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat fällt der Anstieg im Vorjahresvergleich jedoch deutlich geringer aus. Die Abgänge an Arbeitslosen in Erwerbstätigkeit verbleiben nahezu auf Vormonatsniveau (-2,5%) und auf Vorjahrsniveau (-3,5%). Die Entwicklung der Unterbeschäftigung verläuft im Januar erneut analog zur Veränderung der Arbeitslosigkeit. Sie steigt im Januar weiter an und liegt nun bei 9.333 Personen. Dies sind 501 Personen oder 5,7 Prozent mehr als im Vormonat, allerdings 2.181 oder 18,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Stellenbestand weiterhin auf hohem Niveau

Der Zugang an Arbeitsstellen geht im Januar 2022 saisonbedingt zurück. So wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Aschaffenburg 611 neue Arbeitsstellen gemeldet. Das sind 262 Angebote oder 30 Prozent weniger als im Vormonat. Es handelt sich allerdings 257 Stellen oder 72,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Personalbedarf melden im aktuellen Berichtsmonat insbesondere der Handel, das Gesundheits- und Sozialwesen, die Dienstleistungsbranche sowie das verarbeitende Gewerbe. Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen verbleibt mit 3.748 Angeboten im Januar auf hohem Niveau. Im Vergleich zum Vormonat sind dies 188 Stellen oder 4,8% weniger. Der Bestand liegt mit 1.573 oder 72,3 Prozent Angeboten mehr jedoch deutlich über Vorjahresniveau.

Herausforderung Langzeitarbeitslosigkeit

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen steigt im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr weiterhin an. Im Januar sind in den lokalen Jobcentern (SGB II) 1.544 Menschen langzeitarbeitslos gemeldet. Dies sind 36 Personen oder 2,4 Prozent mehr als im Dezember 2021 und vor allem auch 132 Menschen oder 9,3 Prozent mehr als im Januar 2021. „Wir sehen, dass insbesondere ältere Menschen und Geringqualifizierte es aktuell schwer haben. Wir setzen alles daran, dass diese durch individuelle Beratung und fundierte Qualifizierung fit gemacht werden und langfristige Beschäftigungschancen erhalten“, so Schulze-Middig zu den aktuellen Herausforderungen.

Anzeigen zur Kurzarbeit und realisierte Kurzarbeit

Die Zahl der Neuanzeigen auf Kurzarbeit sinkt im aktuellen Berichtsmonat. So liegen im Januar 2022 66 neue Anzeigen für potenziell 821 Beschäftigte vor. Das sind 109 Anzeigen und 415 Personen weniger als im Vormonat. Die Anzahl der Neuanzeigen tendiert somit in Richtung Vorkrisenniveau. Die neu eingegangenen Anzeigen betreffen unter anderem den Einzelhandel und die Gastronomie.

Wie hoch die tatsächliche Inanspruchnahme des Kurzarbeitergeldes ausgefallen ist, lässt sich anhand der realisierten Kurzarbeit ausweisen. Diese Daten liegen mit einer Wartezeit von fünf Monaten vor, da die Betriebe drei Monate Zeit für die Einreichung der Anträge auf Abrechnung haben. Im Kalendermonat Juli 2021 erhielten 809 Betriebe bzw. Betriebszweige und 4.349 Personen Kurzarbeitergeld. Das sind 30,7 Prozent weniger Betriebe und 41,0 Prozent weniger Personen im Vergleich zum Vormonat. Die Top drei der von realisierter Kurzarbeit betroffenen Wirtschaftsabteilungen in der Region nach Anzahl der betroffenen Personen im Monat Juli 2021 waren Maschinenbau, Großhandel und Einzelhandel. Der Höchststand an Personen in Kurzarbeit im Agenturbezirk Aschaffenburg (seit Januar 2009) entfällt mit 30.892 Personen weiterhin auf den Mai 2020.


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