Kinderbetreuungsgipfel ohne die Beschäftigten

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Die Probleme in der Kinderbetreuung haben endlich die Aufmerksamkeit der Staatskanzlei erlangt. Am Montag fand ein Kinderbetreuungsgipfel statt, an dem Vertreter*innen der Staatsregierung, Kita-Träger, Kommunen und Elternverbände teilnahmen. Bedauerlicherweise wurden die Gewerkschaften als Sprachrohr der Beschäftigten nicht eingeladen.

Angesichts der geschlossenen Einrichtungen und Gruppen aufgrund des Fachkräftemangels und den daraus resultierenden großen Problemen für die Familien ist es lobenswert, dass ein Kinderbetreuungsgipfel mit dem Ministerpräsidenten abgehalten wurde. Es bleibt jedoch unverständlich, warum die Beschäftigten von der Veranstaltung ausgeschlossen wurden.

Sozialministerin Scharf betonte in der Pressekonferenz, dass "alle miteinander gesprochen hätten". "Dies kann nicht behauptet werden, wenn die Ideen und Anregungen der Beschäftigten und Gewerkschaften zur Linderung des Fachkräftemangels außen vorgelassen werden", kommentiert Gerd Schnellinger, stellvertretender Landesvorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Er fügt hinzu: „Die Probleme sind riesig und können tatsächlich nur von allen Beteiligten gemeinsam gelöst werden. Es gibt vielfältige Ansätze, wie die Berufe aufgewertet und attraktiver gestaltet werden könnten. Dazu gehört eine bessere Bezahlung. Es braucht auch eine qualifizierte und regulierte Anerkennung von Berufsabschlüssen und der non-formalen und informellen Vorbildung von Quereinsteiger*innen. Pädagogische Berufsabschlüsse aus dem In- und Ausland müssen schneller bewertet werden. Für die Quereinsteiger*innen braucht es bessere Weiterbildungsangebote, die mit etablierten Abschlüssen enden. Die Arbeitsbedingungen müssen ganz entschieden verbessert werden. Der Appell der Sozialministerin an die Kita-Träger, ein „attraktiver Arbeitgeber zu sein“, wird nicht ausreichen.“

"Wir unterstützen ausdrücklich den Einsatz von Quereinsteiger*innen, sofern diese angemessen und geordnet qualifiziert werden. Der Einsatz von Teamkräften, die zukünftig in administrativen Aufgaben, der Küche und anderen nicht unbedingt erzieherischen Tätigkeiten unterstützen, kann unter bestimmten Bedingungen hilfreich sein", sagt Hilger Uhlenbrock, Sprecher der Landesfachgruppe sozialpädagogische Berufe der GEW. "Voraussetzung dafür ist eine ausreichende Einarbeitungszeit und inhaltliche Abstimmung mit den pädagogischen Fachkräften, da andernfalls die Gefahr besteht, dass dies nur zu mehr Frustration bei den Beschäftigten führt", fügt Uhlenbrock hinzu.


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