Fünf Omikron-Verdachtsfälle im Main-Kinzig-Kreis

Main-Kinzig-Kreis
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Im Main-Kinzig-Kreis gibt es derzeit fünf Verdachtsfälle mit der Coronavirus-Variante Omikron. Die labortechnischen Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen, insofern sind es noch keine formal bestätigten Fälle. Der Main-Kinzig-Kreis geht gleichwohl mit diesen Infektionsfällen mit größtmöglicher Vorsicht um.

„Das Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr behandelt die Fälle seit dem ersten Hinweis aus dem Labor bereits so, als wären es bestätigte Omikronfälle, also mit strikterer häuslicher Quarantäne für die direkten Kontakte und einem engeren Monitoring. Das ist ein notwendiger Schritt in einer womöglich dynamischeren Lage als wir sie bisher aus den letzten Monaten kennen“, erklärt Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler (SPD).

Um die Verbreitung der Virusvariante Omikron bundesweit zu verlangsamen, hatte das Robert-Koch-Institut die Gesundheitsämter vor einigen Tagen zu einer umfangreicheren Schutzstrategie angehalten. Sofern eine Person Kontakt zu einer infizierten anderen hatte, die sich nachweislich mit der Omikron-Variante angesteckt hat, muss sie sich für 14 Tage häuslich isolieren und schnellstmöglich per PCR-Test testen lassen, und zwar ganz unabhängig ob sie nun schon geimpft beziehungsweise genesen war oder nicht.

Die bekannten möglichen Omikronfälle im Kreisgebiet stehen nach ersten Erkenntnissen des Amts für Gesundheit und Gefahrenabwehr nur zum Teil im direkten familiären oder anderweitigen Zusammenhang. Nur eine der fünf Personen könnte sich tatsächlich in einem Virusvariantengebiet im Ausland angesteckt haben, die anderen dürften sich überwiegend in der Region bei anderen Infizierten angesteckt haben. Mit den Ergebnissen der Sequenzierung ist erst in den kommenden Tagen zu rechnen. Landrat Thorsten Stolz (SPD) befürchtet jedoch eine schnelle Verbreitung der Virusvariante, gerade nach den ersten Ermittlungsergebnissen zu den fünf Verdachtsfällen. „Alle Fachleute gehen davon aus, dass Omikron die anderen Varianten binnen kürzester Zeit als dominante Virusvariante ablösen wird. Diese starke Dynamik wird dann zur Folge haben, dass sich die meisten Infizierten im Inland und im näheren Umfeld anstecken werden und sich die Infektionsketten auch nicht mehr in überwiegendem Maße ermitteln lassen“, so Thorsten Stolz.

Der Landrat richtet einen dringlichen Appell an die Bevölkerung, bei der Verlangsamung mitzuwirken: „Impfungen schützen am wirksamsten gegen schwere Verläufe und eine Überlastung der Gesundheitssysteme. Verbunden mit einer Reduzierung der Kontakte und dem Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln haben wir noch die Chance, die Schnelligkeit bei der Verbreitung abzuschwächen“, so Stolz.

Gesundheitsdezernentin Simmler hält ein hohes Maß an Vorsicht „für mehr als geboten, auch wenn der Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz tagelang etwas anderes nahezulegen schien“: „Der Blick auf europäische Nachbarländer zeigt uns leider sehr genau, was sehr wahrscheinlich auch hierzulande passieren wird, wenn wir nicht mit gemeinsamer Anstrengung eine Verlangsamung des Geschehens rund um die Omikron-Variante hinbekommen.“ Denn während sich die großen Fortschritte bei der Booster-Impfkampagne und die Schutzmaßnahmen gegen die Delta-Variante in der Statistik niederschlagen, zeigten die Entwicklungen in anderen europäischen Staaten, wie rasant die Trendumkehr durch die Variante Omikron ausfallen könne. „Es wird in den kommenden Wochen sehr stark auf das Zusammenspiel aller Faktoren ankommen: Impfen, Kontakte reduzieren, Testen, Maske tragen und Hygieneregeln einhalten. Es ist auch Geimpften dringend zu raten, rund um Treffen im privaten und familiären Kreis vorsichtshalber einen Test zu machen und vielleicht nicht ganz dringende Besuche im Moment eher zu vermeiden. Die bestehenden Schnellteststellen im Kreisgebiet haben jedenfalls reichlich Kapazitäten, um noch stärker auf Nummer sicher zu gehen.“

Der Inzidenzwert, der das Infektionsgeschehen der vergangenen Tage am ehesten beschreibt, ist für den Bereich des Main-Kinzig-Kreises von 337 Infektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am 7. Dezember – dem bisherigen Höchststand – auf mittlerweile 224 gesunken. Der Rückgang ist dabei in fast allen Altersgruppen zu konstatieren.


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