Krankenhaus in Alzenau schließt Notaufnahme

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Im ersten Halbjahr 2024 wird der Standort Alzenau medizinisch neu ausgerichtet, um den Standort für die Zukunft fit zu machen. Die Umstrukturierung soll nicht zulasten von Mitarbeitenden oder Patienten geschehen. „Wir müssen jetzt dem Standort Alzenau eine neue medizinische Ausrichtung geben, um ihn für die Zukunft zu sichern“, erläutert Sebastian Lehotzki, Geschäftsführer des Klinikums Aschaffenburg-Alzenau, die neuen Pläne des Unternehmens.

Lehotzki: „Noch haben wir die Möglichkeit, diesen Prozess selbst zu gestalten.“

Zentraler Bestandteil der Neustrukturierung ist die Einrichtung eines interdisziplinären ambulanten OP-Zentrums mit Fachklinik unter der Leitung von Dr. Borhan Hoda, welcher derzeit die Abteilung für Orthopädie am Standort Alzenau leitet und innovative Behandlungsansätze einführen wird.

Die Notaufnahme am Standort Alzenau wird im Laufe des ersten Halbjahres 2024 geschlossen werden, ebenso wird es keine klassischen Stationen der inneren und chirurgischen Abteilungen mehr geben. Stattdessen wird es interdisziplinäre Kurzliegerstationen geben, die Patienten von montags bis freitags nach Eingriffen betreuen.

Die geriatrische Rehabilitation und die stationäre Schmerztherapie werden zukünftig am Standort Alzenau nicht nur bestehen bleiben, sondern perspektivisch sogar weiter ausgebaut werden. Ebenso werden weiterhin ambulante Eingriffe wie beispielsweise im Herzkatheterlabor oder in der Gastroenterologie in Alzenau angeboten.

Außer Frage steht für Lehotzki, dass die stetig steigenden Voraussetzungen für eine Notaufnahme und die damit verbundene stationäre Versorgung in der Zukunft nicht mehr erfüllt werden können: „Das ist der ganz klare bundespolitische Wille: Es soll weniger Krankenhäuser, weniger Notaufnahmen geben, dafür soll der ambulante Sektor gestärkt werden.“

Für all diese neuen Aufgaben brauche es die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Standorts Alzenau, so die beiden Aufsichtsratsvorsitzenden Oberbürger Jürgen Herzing und Landrat Dr. Alexander Legler. „Sie sind von zentraler Bedeutung für den Erfolg dieser Transformation.“ Das Klinikum schätze die Mitarbeitenden als loyalen und engagierten Bestandteil des Teams und sei zuversichtlich, dass gemeinsam erfolgreiche Lösungen für die Zukunft geschaffen werden können, bekräftigt Lehotzki: „Nach aktuellem Stand werden alle Mitarbeiter auch nach der Neuausrichtung benötigt.“

„Wir haben lange versucht, die gestiegenen Anforderungen zu erfüllen, aber letztlich muss man der Realität ins Auge sehen und rechtzeitig zukunftsfähige Strukturen für den Standort Alzenau entwickeln“, verdeutlicht der Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Herzing. „Diese Auffassung teilt auch der gesamte Aufsichtsrat des Klinikums Aschaffenburg-Alzenau. Die Neuausrichtung des Standorts wurde bei der letzten Aufsichtsratssitzung einstimmig beschlossen. Gemeinsam mit allen Beteiligten wird das Klinikum Aschaffenburg-Alzenau innovative Modelle entwickeln und etablieren, um die Versorgung der Bevölkerung in der gesamten Region - auch in Alzenau - nachhaltig zu sichern."


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