„Lidl Rapper“ aus Kahl bei „Voice of Germany“

Kahl am Main
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„Es war ein unfassbar krasses Gefühl“, erinnert sich Tillmann Urbaniak aus Kahl an den Moment, als er das erste Mal auf der TV-Bühne bei „The Voice of Germany“ stand. „Ich war noch nie in meinem Leben so aufgeregt.“ Die Aufregung ist dann ganz schnell verflogen, als er den Song „Erfolg ist kein Glück“ gerappt hat. Mark Forster und Nico Santos hat er mit seinem Auftritt überzeugt, sie wollten den 20-Jährigen in ihrem Team haben.

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Entschieden hat sich Urbaniak dann für das „Team Santos.“ „Ich wollte von Anfang an zu Nico“, so Urbaniak. „Nico feiere ich total.“

Zum Deutsch-Rap ist Urbaniak vor rund acht Jahren gekommen, vor allem Sido, Bushido, Kollegah und Farid Bang und sind seine Idole. Seit anderthalb Jahren performt er selbst, anfangs aber nur vor Freunden und seiner Familie. Die Inspiration für seine Texte kommt ihm oft spontan, etwa wenn er einen guten Beat hört: „Dann bin ich voll drin und die Ideen kommen.“ Aber auch bei der Arbeit hat er immer wieder Eingebungen für Songs: Tillmann Urbaniak ist im dritten Lehrjahr bei Lidl und arbeitet in der Filiale in Großauheim. Seinem Verkaufsleiter ist Urbaniaks Talent aufgefallen und die Idee wurde geboren, einen Song für Lidl zu schreiben. Der kam so gut an, dass der Discounter entschied, das Stück professionell zu produzieren. Anfang dieses Jahres ist Urbaniak dann mit seinem „Lidl Plus Rap“ bei YouTube durchgestartet. Das Video mit den humorvollen und frechen Texten ging viral und hat aktuell (Oktober 2021) rund 3,8 Millionen Aufrufe. „Ich dachte am Anfang nicht, dass die Sache so groß wird. Das ging alles so schnell“, berichtet Urbaniak. „Ich bin sogar von Kunden in der Filiale angesprochen worden. Das war total lustig, hat mich aber auch sehr geehrt.“

Von einer Kollegin kam dann die Idee, es bei „The Voice of Germany“ zu versuchen. „Ich wollte das erst gar nicht und hatte mich schon dagegen entschieden. Kurz vor Ende der Bewerbungsfrist habe ich dann doch spontan ein Video eingeschickt“, erinnert sich der Künstler. Dann hieß es Warten, bis ihn Moderator Thore Schölermann bei der Arbeit besuchte und ihm die Nachricht überbrachte, dass er in der Castingshow mitmachen darf. Seine Familie und sein bester Freund haben ihn zu den Aufnahmen nach Berlin-Adlershof begleitet und geholfen, die Aufregung zu überwinden. Den Song „Erfolg ist kein Glück“ von Kontra K. kannte der Kahler vorher nicht, war aber gleich überzeugt. Glück gebracht hat ihm das Lied jedenfalls bis jetzt.

Wie es nach der Show, die aktuell noch läuft, mit der Musik weitergeht, weiß der Rapper noch nicht. Erstmal will er seine Ausbildung bei Lidl beenden und schauen, was für berufliche Perspektiven ihm der Discounter bietet. „Ich lasse das alles einfach auf mich zukommen.“

Fotos: SAT.1/ProSieben/Christoph Assmann


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