Schnelles Internet für Kahl?

Kahl am Main
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Ob Homeoffice, Streaming oder Musik: Die Anforderung an die Internet-Bandbreite ist in den letzten Jahren gewaltig angestiegen. Manch herkömmliche Datenleitung kämpft da schon lange mit der Kapazitätsgrenze. Die Lösung bieten Glasfasernetze, die bis zu 1000 Mbit Übertragungsgeschwindigkeit bieten. Das Land Bayern fördert aktuell mit seiner Gigabitrichtlinie (BayGibitR) solche Breitbandanschlüsse.

Die Gemeinde Kahl möchte eventuell von dieser Fördermöglichkeit profitieren. Allerdings hat der Fördertopf für viele Kahler einen Haken: Denn förderfähig wäre nur ein kleiner Teil des Kahler Gemeindegebietes, wie Wolfgang Neumann (Deutsche Telekom) den Mitgliedern des Gemeinderates am Dienstag, 19. August, erläuterte.

Der Grund: Förderfähig sind nur Haushalte, die aktuell über einen langsamen Anschluss (bis 100Mbit) verfügen. In Kahl sind das 467 Adressen. Der Rest ist bereits mit der sogenannten „Super Vectoring“-Technik ausgestattet. So wird die letzte Ausbaustufe der herkömmlichen Kupferleitungen bezeichnet, die bis zu 250 Mbit bietet. Für die Telekom sei es aber nur wirtschaftlich, rund 200 Anschlüsse mit Breitband-Internet auszustatten, wie Neumann erklärte. Die Telekom hat diese Adressen in sechs Gebiete in Kahl zusammengefasst. Diese liegen vor allem an der Gemeindegrenze, etwa rund um die Kläranlage oder in Richtung Großwelzheim.

Immerhin soll der Anschluss für alle, die in diesen Arealen wohnen, kostenlos sein. Die Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich auf rund 1,2 Millionen Euro, erklärte Rainer Werb (Planungsbüro Corwese). Bis zu 90 Prozent würde der Freistaat Bayern übernehmen. Die Gemeinde Kahl müsste sich mit circa 190.000 Euro beteiligen.

Für alle, die bei diesem Ausbau leer ausgehen würden, hatte Wolfgang Neumann noch einen kleinen Trost. In rund zwei Jahren könnten sich die Bedingungen ändern, sodass dann auch "Super Vectoring"-Anschlusse gefördert aufgerüstet werden könnten.

Ob sich die Gemeinde Kahl für den Fördertopf bewirbt, steht noch nicht fest. Am Dienstag, 26. Oktober, stellt die „Deutsche Glasfaser“ im Rahmen des Bau- und Umweltausschusses ihr Konzept für den Gigabit-Ausbau in Kahl vor.


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