Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit

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Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Aschaffenburg steigt im Berichtsmonat November leicht an. Aktuell sind 8.608 Menschen am Bayerischen Untermain arbeitslos gemeldet. Das sind 267 Personen (+3,2 Prozent) mehr als im Vormonat und vor allem auch 630 Personen (+7,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit sind insbesondere Männer 50 Jahre und älter sowie Ausländer betroffen.

Die Arbeitslosenquote erhöht sich auf 4,0 Prozent. Sie liegt somit leicht über Vormonats- und auch über Vorjahresniveau (+0,1 Prozentpunkte, +0,3 Prozentpunkte). Die günstige Quote im Landkreis Aschaffenburg hält mit 3,3 Prozent an, die Arbeitslosenquote im Landkreis Miltenberg steigt auf 3,7 Prozent an. Die Arbeitslosenquote in der Stadt Aschaffenburg liegt nun bei 6,3 Prozent.

Betrachtet man die Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen, so verbleibt der Bestand an Arbeits-losen im SGB III auf Vormonatsniveau. Er liegt mit 339 Personen (+9,9 Prozent) mehr jedoch deutlich über Vorjahresniveau. Im Rechtskreis SGB II steigt der Bestand an Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 231 Personen (+5,0 Prozent) und auch im Vergleich zum Vorjahresmonat um 292 Personen (+6,4 Prozent) deutlich an.

Die Dynamik am Bayerischen Untermain zeigt sich im aktuellen Berichtsmonat weiterhin verhalten. Die Zahl der Zugänge aus Erwerbstätigkeit verbleibt auf Vormonats- und Vorjahresniveau. Die Zahl der Abgänge in Erwerbstätigkeit geht jedoch deutlich zurück. Sie liegt bi 634 Personen im November. Das sind 117 Personen (-15,6 Prozent) weniger als im Vormonat, 10 Personen (+1,6 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung entwickelt sich im aktuellen Berichtsmonat analog zur Arbeitslosigkeit und liegt nun bei 11.123 Personen. Das sind 169 Menschen (+1,5 Prozent) mehr als im Vormonat und vor allem 650 Personen (+6,2 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat. In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmende an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind.

Stellenzugang und Stellenbestand – Herausforderung Arbeits- und Fachkräftebedarf

Der Zugang an Arbeitsstellen steigt im aktuellen Berichtsmonat erneut leicht an. So wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit im November 648 neue Stellen gemeldet. Das sind 37 Angebote (+ 6,1 Prozent) mehr als im Vormonat, jedoch 126 Angebote (-16,3 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. Personalbedarf melden im aktuellen Berichtsmonat insbesondere die Dienstleistungsbranche, das verarbeitende Gewerbe und der Handel. Der Zugang an Arbeitsstellen seit Jahresbeginn beläuft sich auf 7.154 Angebote. Das sind 1.047 Stellen (-12,8 Prozent) weniger im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen geht im November im Vergleich zum Vormonat leicht zurück und liegt nun bei 3.484 Angeboten. Das sind 45 Stellen weniger (-1,3 Prozent) als im Vormonat und vor allem 417 Stellen weniger (-10,7 Prozent) als vor einem Jahr.

Auswirkungen der ukrainischen Fluchtmigration auf den lokalen Arbeitsmarkt

Geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern wird mit der Erteilung der Aufenthaltserlaubnis nach § 24 Aufenthaltsgesetz der Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht. Seit 1. Juni 2022 können sie Leistungen aus der Grundsicherung für Arbeitsuchende SGB II erhalten. Menschen, die seit Februar 2022 aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, werden somit seit 1. Juni 2022 von den lokalen Jobcentern betreut. Sie wechseln vom Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) in die Grundsicherung (SGB II). Die Zahl der im Agenturbezirk Aschaffenburg gemeldeten erwerbsfähigen Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit liegt im aktuellen Berichtsmonat bei 1.886, was erneut einem leichten Anstieg im Vergleich zum Vormonat entspricht (+64). Es handelt sich in erster Linie um junge Menschen und Frauen. Die Zahl der Arbeitslosen unter diesen Personen im Bestand steigt im aktuellen Berichtsmonat an und liegt nun bei 736 (+66). Fast eintausend im Agenturbezirk Aschaffenburg gemeldete erwerbsfähige Personen besuchen aktuell Integrationskurse, die ihnen die notwendigen Sprachkenntnisse für einen erfolgreichen Einstieg in den lokalen Arbeitsmarkt vermitteln sollen. Sie zählen nicht als arbeitslos.

Anzeigen zur Kurzarbeit und realisierte Kurzarbeit auf niedrigem Niveau

Die Zahl der Neuanzeigen auf Kurzarbeit verbleibt im aktuellen Berichtsmonat auf sehr niedrigem Niveau. So liegen aktuell 18 neue Anzeigen für potenziell 359 Beschäftigte vor. Die neu eingegangenen Anzeigen betreffen im aktuellen Berichtsmonat in erster Linie das verarbeitende Gewerbe. Wie hoch die tatsächliche Inanspruchnahme des Kurzarbeitergeldes ausgefallen ist, lässt sich anhand der realisierten Kurzarbeit ausweisen. Diese Daten liegen mit einer Wartezeit von fünf Monaten vor, da die Betriebe drei Monate Zeit für die Einreichung der Anträge auf Abrechnung haben. Im Kalendermonat Mai 2023 erhielten 24 Betriebe bzw. Betriebszweige und 445 Personen Kurzarbeitergeld. Das sind 20 Prozent weniger Betriebe und 69,2 Prozent weniger Personen im Vergleich zum Vormonat. Die Top drei der von realisierter Kurzarbeit betroffenen Wirtschaftsabteilungen in der Region nach Anzahl der betroffenen Personen im Monat Mai 2023 waren der Maschinenbau, die Herstellung chemischer Erzeugnisse und das Druckgewerbe.

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