Unterfranken: Starker Trend zur Gründung von Kinderfeuerwehren

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Mehr als 26.000 Einsätze (genau: 26.495) waren im Jahr 2023 von den 932 freiwilligen Feuerwehren, den 33 Betriebs- und Werkfeuerwehren sowie der Berufsfeuerwehr Würzburg in Unterfranken zu leisten. Insgesamt mussten die Feuerwehren zu 2.764 Bränden ausrücken, davon zu 61 Groß-, 543 Mittel- und 1.600 Kleinbränden. Bei 560 Brandereignissen war ein Eingreifen der Feuerwehr vor Ort nicht mehr erforderlich. 

Im Rahmen der Technischen Hilfeleistung (THL) wurden die unterfränkischen Feuerwehren im vergangenen Jahr 16.770 Mal zur Hilfe gerufen. Zum Einsatzspektrum in der Technischen Hilfeleistung zählt die Alarmierung zu 1.602 Verkehrsunfällen, 2.388 Ölspuren oder 1.412 Wohnungsöffnungen bei akuter Gefahr. Auch das Wetter nahm im vergangenen Jahr wieder Einfluss auf die Feuerwehren. So mussten die Einsatzkräfte 1.435 Sturmschäden und 680 Unwetterschäden (z.B. vollgelaufene Keller, Überflutung) beseitigen. Über das Jahr verteilt fielen 158 Hochwassereinsätze an und die Feuerwehren mussten bei 483 Wasserschäden Hilfe leisten. Den größten Teil der Technischen Hilfeleistungen bilden seit geraumer Zeit First-Responder-Einsätze, zu denen die Feuerwehren im Berichtsjahr 3.934 Mal alarmiert wurden.

Gefahren durch ABC-Gefahrstoffe wurden 507 Mal bekämpft. Den Schwerpunkt bildete mit 183 Einsätzen das Aufnehmen von auslaufendem Kraftstoff aus Fahrzeugen, gefolgt von 95 Alarmierungen zu Gasgeruch.

Sicherheitswachen – zum Beispiel bei öffentlichen Veranstaltungen – mussten 1.431 Mal geleistet werden. Hinzu kommen 2.385 sonstige Tätigkeiten.

In 2.638 Fällen rückten die unterfränkischen Feuerwehren zu Einsätzen aus, die sich vor Ort glücklicherweise als Fehlalarm herausstellten. 1.885 Alarmierungen – dies entspricht 71% der Gesamtsumme – wurden durch die automatische Auslösung von Brandmeldeanlagen oder sonstigen Gefahrenmeldeanlagen veranlasst. Diese hohe Zahl an Fehlalarmen belastet die Feuerwehren in der Praxis erheblich.

Bei den Einsätzen der Feuerwehren wurden 5.030 Personen gerettet oder erfolgreich medizinisch erstversorgt (davon 2.994 durch First Responder). Allerdings sind auch 392 Personen bei den Ereignissen ums Leben gekommen und konnten von den Einsatzkräften nur noch tot geborgen werden. Zudem wurden bei den Einsätzen 104 Feuerwehrdienstleistende verletzt. 

Bei den Freiwilligen Feuerwehren in Unterfranken waren insgesamt 37.481 aktive Mitglieder ehrenamtlich in den Feuerwehren engagiert. Sie leisteten im Jahr 2023 über 218.000 ehrenamtliche Einsatzstunden (genau: 218.195). Der Frauenanteil lag bei rund 12% mit 4.498 weiblichen Mitgliedern. Die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger ist wichtig, jedoch nicht selbstverständlich. Insgesamt waren in Unterfranken im vergangenen Jahr 10.330 Atemschutzgeräteträger gemeldet, wovon 9.462 auf die Freiwilligen Feuerwehren entfallen.

Die Jugend- und Kinderarbeit spielt auch bei den unterfränkischen Feuerwehren eine wichtige Rolle. Sie ist ein bedeutender Teil der Nachwuchsgewinnung für die Wehren. So waren in 683 Jugendgruppen insgesamt 6.632 Jugendliche aktiv. Erfreulich ist, dass der Anteil der weiblichen Jugendfeuerwehrmitglieder mit 2058 Anwärterinnen immerhin bei ca. 31% liegt.

Bei den 299 Kinderfeuerwehren waren insgesamt 5.027 Kinder (davon 1.912 Mädchen) aktiv. Hier gab es 2023 einen regelrechten Schub bei der Gründung von Kinderfeuerwehren und deren Zahl konnte deutlich gesteigert werden (Vorjahr: 241). In vielen Gemeinden wurde zunehmend erkannt, dass eine frühzeitige Nachwuchsgewinnung für die Feuerwehren wichtig ist. Die Herausforderung für die Betreuer der Kinderfeuerwehren liegt darin, mit einem kindgerechten Beschäftigungsprogramm die Mädchen und Jungen an die Einrichtung Feuerwehr heranzuführen und längerfristig zu binden.

„Diese Zahlen sind Zeichen des herausragenden Engagements, das die Feuerwehrangehörigen in Unterfranken für die Gesellschaft leisten“, bemerkte Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann zur aktuellen Feuerwehrstatistik. „Mit Freude sehe ich die jährlich steigende Zahl an Mädchen und Jungen in den Kinder- und Jugendfeuerwehren und stabile Zahlen bei den aktiven Einsatzkräften. So braucht einem um die personelle Zukunft der Feuerwehren in Unterfranken nicht bange zu sein.“ 

Der Regierungspräsident würdigte darüber hinaus besonders das ehrenamtliche Engagement in den Freiwilligen Feuerwehren. Neben den oft schwierigen und langandauernden Einsätzen umfasst dieses auch eine intensive Vorbereitung durch Aus- und Fortbildung und regelmäßige Übung. Nur dadurch können die Feuerwehrleute bei Bränden und Unfällen den betroffenen Menschen und Tiere schnell helfen, größere Umweltschäden verhindern und bedeutende Sachwerte vor Zerstörung bewahren.


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