Schulen heißen Rabbiner willkommen

Bayern
Tools
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Bei Aktion "Welcome a Rabbi" besuchen Rabbiner zwölf Schulen - Kultusminister Piazolo: "Wichtige Aktion für interreligiösen Dialog und Werteerziehung"

 

„Was macht ein Rabbiner genau? Wie wird man eigentlich Rabbiner? Und: Was heißt: ‚koscheres Essen‘“? – Solche und ähnliche Fragen können Schülerinnen und Schüler am 30. Mai 2022 direkt an die „Experten“ richten, denn an diesem Tag findet an zwölf Schulen in München und Umgebung die Aktion „Welcome a Rabbi“ statt. Diese wird im Rahmen der 32. Generalversammlung der Europäischen Rabbinerkonferenz (CER) möglich, die vom 29. Mai bis zum 1. Juni in München tagt. Je ein Rabbiner steht den Schülerinnen und Schülern an den Schulen für einen offenen Austausch zur Verfügung. Die Rabbiner erläutern dabei ihre Aufgaben in den Gemeinden und beantworten Fragen rund um die Themen jüdische Religion, Kultur und Tradition sowie zu den aktuellen Herausforderungen für jüdisches Leben in Europa. Auf Vorschlag von Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, trägt die Aktion den Titel „Welcome a Rabbi“. Die Schulen nutzen den Tag zumeist auch, um sich im Rahmen eines Projekttags oder im Rahmen des Lehrplans vertieft mit dem Thema „Judentum“ auseinanderzusetzen. Kultusminister Michael Piazolo zeigt sich hocherfreut über das Engagement der Rabbiner: „Die Aktion ‚Welcome a Rabbi‘ ist ein wichtiger Baustein zur Förderung des Verständnisses für die jüdische Kultur und für den interreligiösen und gesellschaftlichen Dialog. Gleichzeitig leistet die Aktion einen Beitrag zur Werteerziehung unserer Schülerinnen und Schüler: Vorurteile abzubauen und gleichzeitig die faszinierende jüdische Kultur und Tradition kennenzulernen – das geht am besten über den persönlichen Kontakt. Ich danke den Rabbinern, die sich für diese wertvolle Aktion trotz der intensiven Konferenztage zur Verfügung gestellt haben.“ Die Aktion „Welcome a Rabbi“ steht sinnbildlich für die vielen Initiativen zur Förderung von jüdischem Leben und Toleranz in Bayern. Die Bayerische Staatsregierung engagiert sich entschieden dafür, jüdisches Leben sichtbar zu machen – bereits am 10. Mai 2022 hat der Ministerrat hierzu ein „Gesamtkonzept Jüdisches Leben und Bekämpfung des Antisemitismus“ beschlossen, welches die wichtigsten Akteure und Initiativen in diesem Feld bündeln und rasch Maßnahmen gegen Judenfeindlichkeit verstärken wird.

Rabbinerkonferenz bereits seit 1956 - Die Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER) wurde 1956 gegründet. Sie vereint rund 1.000 Rabbiner von Dublin bis Wladiwostok und damit die größten jüdischen Gemeinden Europas. Die CER tritt für die religiösen Rechte der Juden in Europa ein. Sie engagiert sich zudem für Religionsfreiheit und interreligiösen Dialog mit Muslimen und Christen, um so einer wachsenden Radikalisierung in Politik und Gesellschaft entgegenzutreten sowie die Sicherheit der hiesigen Religionsgemeinschaften zu erhöhen. Präsident der CER ist seit 2011 der Oberrabbiner von Moskau, Pinchas Goldschmidt. Rund 400 Rabbiner tagen in München- Alle zwei Jahre kommen die in der CER organisierten Rabbiner zu einer Generalversammlung zusammen. Die 32. Generalversammlung der CER in München tagt vom 29. Mai bis zum 1. Juni; sie steht unter dem Motto „Rabbinical Leadership in Times of Pandemic and War – Serving G-d and Community in a New Reality“. Rund 400 Rabbiner sowie religiöse und politische Entscheidungsträger aus Europa, den USA und Israel werden an der Generalversammlung teilnehmen und sich über aktuelle Herausforderungen für die jüdischen Gemeinden austauschen. Die Generalversammlung ist dabei ein besonderes „Highlight“ im Rahmen des verlängerten Festjahres „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“; sie hätte eigentlich schon im November 2021 stattfinden sollen, musste jedoch pandemiebedingt verschoben werden. Der Freistaat Bayern fördert die Durchführung der Generalversammlung ideell und finanziell. Gespräch von Kultusminister und Oberrabbiner Goldschmidt. Am Dienstagnachmittag findet ein Gespräch des Kultusministers mit dem Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt statt. Hierbei werden hauptsächlich die Inhalte der Rabbinerkonferenz thematisiert.

Am Montag sind Besuche der Rabbiner an diesen zwölf Schulen vorgesehen:

- Staatliche Realschule Neubiberg
- Staatliche Realschule Unterschleißheim
- Staatliche Realschule Ismaning
- Staatliche Realschule Poing
- Ludwigsgymnasium München
- Maximiliansgymnasium München
- Gymnasium Max-Josef-Stift München
- Mittelschule an der Simmernstraße
- Mittelschule an der Fürstenrieder Straße 30
- Mittelschule an der Wittelsbacherstraße 10
- Staatliche Dieter-Hildebrandt-Wirtschaftsschule
- Staatliche Berufsschule für Spedition und Touristik

Foto: "© StMUK" - Andreas Gebert


PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von Aschaffenburg News!