Eine aktuelle Umfrage (Glücksspiel-Survey des Instituts für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung und der Universität Bremen vom März 2022) hat gezeigt, dass bundesweit die Zahl der Menschen mit pathologischem Glücksspielverhalten bei rund 1,3 Millionen liegt. Bis dahin waren Experten von deutlich weniger – etwa 200.000 Personen – ausgegangen. Damit dürfte das Problem auch in Bayern verbreiteter sein als bislang angenommen. Holetschek betonte: „Das zeigt, wie wichtig die Prävention von Glücksspielsucht und die Unterstützung der Betroffenen ist.“ Er würdigte zugleich die Arbeit der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG).
Der Minister erläuterte: „Menschen, die von einer Glücksspielsucht betroffen sind, setzen alles aufs Spiel – im wahrsten Sinne des Wortes. Sie riskieren nicht nur ihr Geld, sondern auch ihre Familie, ihre Freunde und ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Kinder, deren Vater oder Mutter pathologisches Glücksspielverhalten zeigt, werden mit gravierenden Herausforderungen konfrontiert – auf emotionaler, psychischer und gesellschaftlicher Ebene. Sie haben nicht nur ein erhöhtes Risiko, selbst eine Suchterkrankung zu entwickeln, sie erfahren häufig auch Ausgrenzung und fehlende Geborgenheit.“
Holetschek unterstrich: „Umso wichtiger ist es, dass Betroffene und auch ihre Angehörigen Hilfe und Unterstützung bekommen – und das ohne große Hürden. Genau da leistet die LSG einen unverzichtbaren Beitrag."
In Bayern ist die LSG die zentrale Schnittstelle aller Organisationen und Akteure, die an der Prävention, Suchthilfe, Suchtforschung und Beratung bei Glücksspielsucht beteiligt sind. Sie richtet ihr Augenmerk sowohl auf die Betroffenen, als auch auf deren Angehörige. Die LSG hat auch verschiedene Angebote für Kinder aus glücksspielsuchtbelasteten Familien, dazu gehört unter anderem die Webseite www.gamblerkid.com. Die Webseite bietet neben zielgruppenspezifischen Informationen auch einen Chat für betroffene Kinder und Jugendliche.
Der Minister fügte hinzu: „Wir sind auf einem guten Weg, aber noch ist viel zu tun. Es ist unabdingbar, dass wir das bisher aufgebaute Beratungs- und Präventionsangebot kontinuierlich fortführen und weiter verstärken.“