Drei alkoholbedingte Verkehrsunfälle – 7-jähriger Schüler verletzt

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Zu gleich drei Verkehrsunfällen, bei denen die Verursacher alkoholisiert waren, ist es im Laufe des Mittwochs gekommen. Ein 7-jähriger Fußgänger wurde glücklicherweise nur leicht verletzt. In allen drei Fällen wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet und die Führerscheine noch vor Ort beschlagnahmt.

Erster Unfall im Stadtteil Obernau - Nur durch ein Wunder endete die Fahrt einer 67-Jährigen ohne schwerere Folgen für einen 7-jährigen Fußgänger. Die Seniorin befuhr mit ihrem Pkw die Orffstraße und geriet plötzlich nach rechts auf den dortigen Gehweg. Laut Aussagen einer unabhängigen Zeugin befand sich ihr Fahrzeug bereits zur Hälfte auf dem Bürgersteig, als sie den 7-jährigen von hinten touchierte, der hierdurch zu Boden stürzte. Nach dem Zusammenstoß hielt die Pkw-Fahrerin nicht an, sondern setzte ihre Fahrt fort, ohne sich um den verletzten Jungen zu kümmern. Die genannte Zeugin hielt sofort an, kümmerte sich um den Schüler und merkte sich zudem das Kennzeichen der Unfallverursacherin. Zudem verständigte sie umgehend den Polizeinotruf. Der 7-Jährige, der glücklicherweise nur leicht verletzt wurde, kam nach einer Erstversorgung durch den Rettungsdienst in ein naheliegendes Krankenhaus. Eine Streife der Aschaffenburger Polizei begab sich umgehend zur Adresse der Fahrzeughalterin. Diese öffnete deutlich alkoholisiert die Wohnungstür. Ein freiwilliger Atemalkoholtest ergab ein Ergebnis von rund 1,6 Promille.

Zwei weitere Verkehrsunfälle in Leidersbach - Im Ortsgebiet von Leidersbach sowie im Ortsteil Roßbach kam es am Mittwochabend zu zwei weiteren Verkehrsunfällen, bei denen die alkoholisierten Unfallverursacher zunächst von der Unfallstelle geflüchtet sind. Ein 19-Jähriger stürzte gegen 17:30 Uhr in der Freiherr-von-Ketteler-Straße alleinbeteiligt mit seinem Kleinkraftrad und zog sich hierbei leichte Verletzungen zu. Noch vor Eintreffen der ersten Streife der Obernburger Polizei wollte der junge Mann zu Fuß von der Unfallstelle flüchten. Der Grund hierfür war schnell klar – ein Atemalkoholtest vor Ort ergab ein Ergebnis von rund zwei Promille. Gegen 20:30 Uhr touchierte ein 62-Jähriger mit seinem Pkw insgesamt vier geparkte Fahrzeuge und hinterließ einen Sachschaden von über 10.000 Euro. Aufmerksame Zeugen, die den Unfall beobachtet hatten, konnten die Fahrt des Mannes stoppen. Sie zogen den Schlüssel am Fahrzeug ab und verständigten die Obernburger Polizei. Auch in diesem Fall konnte vor Ort schnell festgestellt werden, dass der Fahrzeugführer alkoholisiert unterwegs war. Der Atemalkoholtest des Mannes zeigte ein Ergebnis von rund einem Promille.

Weitreichende Folgen für alle drei Fahrzeugführer - Die drei Unfallverursacher müssen sich nun zunächst allesamt wegen einer Vielzahl von Straftaten verantworten. Zudem erhalten Sie Post von der zuständigen Fahrerlaubnisbehörde und dürfen bis auf weiteres keine fahrerlaubnispflichtigen Fahrzeuge mehr führen. Neben einer Gefährdung des Straßenverkehrs infolge Alkohols kommt auf den 62-Jährigen und auch die 67-Jährige ein Ermittlungsverfahren auf Grund des Unerlaubtem Entfernen vom Unfallort zu. Gegen die Seniorin wird zudem wegen einer fahrlässigen Körperverletzung zum Nachtteil des 7-jährigen Schülers ermittelt. Neben der Durchführung zweier Blutentnahmen wurden die beiden Führerscheine noch vor Ort beschlagnahmt. Gegen den 19-jährigen Mann wurde ein Verfahren auf Grund einer Trunkenheit im Verkehr, dem Unerlaubten Entfernen vom Unfallort, sowie – nachdem er keinen Führerschein besitzt - des Fahrens ohne Fahrerlaubnis eingeleitet. Auch er musste eine Blutentnahme über sich ergehen lassen.

Auch weiterhin gezielte Verkehrskontrollen - Wie die Verkehrsbilanz der unterfränkischen Polizei aus dem Jahr 2022 zeigt, stieg die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss um mehr als ein Drittel auf 486 (2021: 360). Bei den Unfällen unter berauschenden Mitteln oder Medikamenten stieg die Zahl sogar um 42 Prozent auf 111 (2021: 78). Für beide Unfallarten stellt dies ein Höchststand in den letzten 10 Jahren dar. Besonders häufig sind Pkw-Fahrende und Radfahrende an Alkoholunfällen beteiligt. Jeder 5. getötete Verkehrsteilnehmer kam bei einem Unfall unter Alkoholeinfluss ums Leben. „Dass jeder 5. Unfalltote starb, weil ein Verkehrsteilnehmer alkoholisiert war, ist für mich persönlich vollkommen inakzeptabel und ist ein Warnzeichen. Wir werden unsere Anstrengungen im Bereich der Präventionsarbeit, aber auch die Kontrolltätigkeiten weiter intensivieren, um diese verantwortungslosen Fahrer aus dem Verkehr zu ziehen." (Polizeipräsident Detlev Tolle)

 


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