Rohstoffmärkte kühlen sich im September leicht ab

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Der Rohstoffpreisindex der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. ist im September 2022 um 5,5 Prozent gegenüber dem Vormonat auf 148,1 Punkte leicht gesunken.

„Nach starken Preisanstiegen in Folge der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine gibt es Anzeichen für eine leichte Beruhigung der globalen Rohstoffmärkte. Das ist aber kein Signal für Entwarnung, im Gegenteil: Die Rohstoffpreise sinken auch, weil sich die Weltkonjunktur und damit die Nachfrage gerade abschwächt. Und das ist Grund zur Sorge. Zusätzlich sind die geopolitischen Risiken weiter groß und globale Lieferketten geschwächt. Insgesamt bewegen sich Rohstoffpreise noch immer auf einem hohen Preisniveau“, erklärte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Die Preise für Industriemetalle (-5,1 Prozent), Edelmetalle (-4,5 Prozent) und Seltene Erden (-9,1 Prozent) sind im Vergleich zum August 2022 gesunken. Rohstoffe, die für Zukunftstechnologien oder auch die Metallverarbeitung wichtig sind, verzeichnen aber weiter Preise auf Rekordniveau. „Der Preis für Lithium hat sich vervielfacht. Im Vergleich zum bereits hohen Vorjahrespreis hat sich der Rohstoff, der unter anderem wichtiger Baustein in der Batterietechnologie ist, nochmals um rund 210 Prozent verteuert. Auch die Preise für Titan (+47,3 Prozent) und Nickel (+16,9 Prozent) haben im Vergleich zum Vorjahr spürbar zugelegt“, so Brossardt.

Angesichts der Rohstoffpreise und möglicher Versorgungsengpässe fordert die vbw einen langfristig ausgerichteten, sicheren und belastbaren Rohstoffimport. Dafür braucht es einen deutlich diversifizierteren Bezug von Rohstoffen: „Wir müssen die Abhängigkeit von einzelnen Rohstofflieferanten und -ländern verringern. Daneben gilt es, die Rohstoffeffizienz durch gezielte Forschung voranzutreiben und die Gewinnung von Sekundärrohstoffen durch eine ganzheitliche Kreislaufwirtschaft zu stärken“, sagte Brossardt.

Aus Sicht der vbw läuft die Wirtschaft in eine Krise, die existenzbedrohend für Unternehmen, für die bayerische Wirtschaftsstruktur und den Standort Bayern insgesamt ist. „Wir werden 2023 in eine Rezession laufen. Für 2024 sind die Aussichten nicht besser. Grund ist der Krisen-Cocktail aus explodierenden Energiekosten. Viele Unternehmen befürchten einen Blackout“, erklärte Brossardt.


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