Dennoch glauben immer noch einige, allen Prognosen der Wissenschaft zum Trotz, an natürliche Wetterschwankungen. Doch die Klimakrise interessiert es nicht, ob wir an sie glauben oder nicht. Was wir jetzt wirklich brauchen sind adäquate Maßnahmen, die den weiteren Treibhausgasausstoß effektiv reduzieren - schnell und zuverlässig - und Vorsorge gegen Hitze und Austrocknung treffen. Da ist zunächst die Politik gefragt, die Emissionen bei Strom und Wärme zu reduzieren, so der BUND Naturschutz (BN). Energie und Ressourcen müssen effizienter eingesetzt werden und weg von der Kohle, v.a. Braunkohle - hin zu erneuerbaren Energien. Auch beim Verkehr muss der CO2-Ausstoß runter - ganz einfach durch Tempolimit - sowie durch mehr Fuß-, Rad-, öffentlichen Nahverkehr und klimafreundlichere Autos. Aber auch Kommunen und private Haushalte können einen entscheidenden Beitrag gegen den Klimawandel leisten. Weitere Flächenversiegelung, durch die sich Hitze staut, gilt es zu meiden. In den Fokus rückt dabei mehr und mehr die grüne bzw. blau-grüne Infrastruktur, die einerseits von den Klimawandelfolgen unmittelbar betroffen ist, andererseits aber auch vielversprechende Lösungsansätze zur Klimaanpassung bietet.

Die grüne Infrastruktur umfasst Grünflächen, Parks, Wälder und Alleen, aber auch private Gärten und begrünte Höfe und Gebäudebegrünung. Wir müssen unsere Gemeinden begrünen, denn Bäume kühlen durch ihre Verdunstung bekanntlich, sind Luftreiniger und können als Außenverschattung auch Schutz gegen Hitze bieten. Wichtig ist vor allem der Erhalt alter Bäume. Neupflanzungen sind nur eine schwache Lösung, denn es braucht Jahrzehnte bis sie eine vergleichbare Leistung erbringen. Wir brauchen Frischluftschneisen, um die angestaute heiße Luft aus den Straßenfluchten nachts auszuwaschen. Grüne Infrastruktur erbringt zudem vielfältige Ökosystemdienstleistungen, sie steigert die Artenvielfalt, verbessert das Mikroklima, fördert die Lebensqualität, erhöht die Attraktivität von Gemeinden. Als Orte der Erholung und sozialer Treffpunkte tragen sie wesentlich zur Stressreduktion und zur Gesundheit bei. Wir brauchen Wasserflächen und müssen dafür sorgen, dass das Wasser durch die zunehmenden Starkregen nicht einfach abfließt, sondern zur Verdunstungskühlung, zur Bewässerung und dem natürlichen Kreislauf zur Verfügung steht. Denn mit Hitze geht sehr oft auch Dürre einher. Neben dem Abwasser kommt auch zusehends unser Trinkwassersystem an seine Kapazitätsgrenze. Deutschlands Wasserreichtum ist keine Selbstverständlichkeit mehr und ein sorgfältiger Umgang mit dieser Ressource daher überlebenswichtig und eine enorme Zukunftsaufgabe. Aber auch auf uns Bürger kommt es an - dazu mehr im zweiten Teil.


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