Einstimmig bestätigten die Mitglieder den neuen Vorstandsvorsitzenden Thomas Duttine, der damit das Amt seines langjährigen Vorgängers Zana Parr übernimmt.

Was bisher geschah

Es ist ein perfekter Pass, der den Aschaffenburg Stallions in diesem Jahr gelungen ist. Nach über 15 Jahren an der Spitze des Vereins übergibt Zana Parr den Ball an seinen Nachfolger. Zuerst muss man jedoch einen Blick darauf werfen, wie es zu diesem Wechsel kam. Denn so geregelt die aktuelle Übergabe ablief, so chaotisch waren die Zustände, als Zana Parr den Verein übernahm. Statt des perfekten Passes war er damals eher mit einem Fumble konfrontiert. Dennoch nahm er den Ball auf und verwandelte ihn sicher zu einem Touchdown bzw. baute den Verein wieder auf.

Seit 2006 investierte er vor allem Zeit und viel Herzblut, um die Stallions finanziell und organisatorisch zurück in sichere Gewässer zu führen. Er baute auch neben dem Feld ein Team auf, bestehend aus Sponsoren und externen Partnern, und knüpfte so ein weites Netz an Unterstützern. Die Stallions waren und sind seitdem präsent in der Region. Der Spielbetrieb erstreckt sich nun von Aschaffenburg über Haibach und Stockstadt bis nach Johannesberg.

Auch die Jugendarbeit wurde wieder etabliert und die „Stallions machen Schule“, indem sie ihren Sport an verschiedenen Schulen der Region vorstellen. Ab 2010 wurde der Unternehmer dann von Manuela Gröger unterstütz, die 2015 auch das Amt des Kassiers übernahm. Sie organisierte vor allem die Aufgaben im Hintergrund und sorgte für einen reibungslosen Ablauf. Die beiden waren lange Zeit die Gesichter des Vereines und wenden sich jetzt mit einem lachenden und einem weinenden Auge neuen Herausforderungen zu. Bereits 2020 war klar, dass es bei der nächsten Jahreshauptversammlung zu einem Wechsel kommen würde, aber dann kam Corona und die Versammlung musste ausfallen. Doch dir Arbeit ging natürlich im Hintergrund weiter. Schon im Vorfeld gab es eine aktive Vorbereitung zur Übergabe der Tätigkeitsfelder. Es sollte, anders als 2006, einen geregelten und fließenden Übergang geben. Bald war ein Wunschkandidat gefunden, der seit mehreren Jahren bereits Einblick in die Verwaltungsaufgaben des Vereins hatte, und der nun auch von den Mitgliedern bestätigt wurde.

Wer ist dieser Thomas Duttine?

Thomas Duttine ist ein ruhiger Typ. Der 36-Jährige betreibt als selbstständiger Elektroingenieur seit 14 Jahren seine eigene Firma in Stockstadt. Sich selbst und seine zahlreichen Talente zu loben, fällt ihm schwer, doch er brennt für die Aschaffenburg Stallions und das seit 20 Jahren. Der gebürtige Stockstädter kommt 2001 eher zufällig zum Football und Schuld daran ist ein Büffel. Sein damaliger Arbeitskollege David „Büffel“ Hradecky spielt zu der Zeit in der Herrenmannschaft und „zwingt“ Thomas mit zum Training zu gehen. Ein Schubser, für den er bis heute dankbar ist. Er spielt in der Jugendmannschaft und entdeckt seine Liebe zum Spiel. Doch dann wird die Jugendmannschaft aufgelöst und er konzentriert sich auf sein Elektrotechnikstudium in Aschaffenburg.

Im Laufe der nächsten Jahre testet er verschiedene andere Sportarten aus. Doch nichts fesselt ihn so sehr wie American Football. Die Faszination lässt ihn nicht los und so kommt er, animiert auch durch alte Mitspieler, nach fast zehnjähriger Pause zurück. Nach einigen Jahren als aktiver Spieler in der O-Line der Herrenmannschaft wechselt er in den Trainerbereich, um die Mannschaft auch in den nächsten Jahren zu begleiten. 2019 macht er seinen Trainerschein. Vor allem in den letzten Jahren hält er engen Kontakt zur Vorstandschaft und ihm wird bewusst, dass er den Verein noch mehr unterstützen möchte. Neben seinem Organisationtalent kommt ihm hier auch seine langjährige Erfahrung im Ehrenamt zugute. Er engagiert sich politisch, in der Kirche und eben auch im Sport. Es ist ihm dabei immer, wie auch bei den Stallions, wichtig, einen Beitrag zu leisten und etwas voranzubringen.

Was die Zukunft bringt

Sein Augenmerk als neuer Vorstand liegt vor allem auf der Jugendarbeit, die er selbst als Fundament eines jeden erfolgreichen Teams bezeichnet. Hier zeigt sich noch heute, wie einschneidend er damals die Auflösung der Jugendmannschaft empfand, aber es spiegelt auch die Entwicklung der letzten Jahre wider. Unter der Leitung von Zana Parr wurde eine rege Jugendarbeit etabliert. Die möchte Thomas, vor allem vor dem Hintergrund von Corona, weiter ausbauen. Er möchte den jungen Menschen, die insgesamt von der Pandemie besonders betroffen waren, eine Möglichkeit zu sportlicher Betätigung und sozialem Austausch bieten. Daneben möchte er ein neues Verwaltungs- und Managementteam aufbauen, um die Basis des Vereins breit aufzustellen und eine reibungslose Arbeitsteilung zu gewährleisten. Auch ein Umzug der Geschäftsstelle nach Stockstadt ist geplant. Unterstützt wird er dabei von den weiteren Mitgliedern des Vorstandes: Christian Gesell (Zweiter Vorstand), Simon Wißmann (Kassier) und Friedrich Scharold (Schriftführer).

Aber nicht nur im Vorstand tut sich etwas. Trotz der langen pandemiebedingten Pause läuft auch das Training der verschiedenen Mannschaften wieder mit reger Beteiligung an. Viele der Stammspieler blieben erhalten, aber es gibt auch einige Neuzugänge und natürlich Platz für weitere Mitglieder in der großen Football-Familie. Das Ziel ist dabei der Aufbau des Teams für die Saison im kommenden Jahr, um dann hoffentlich wieder vor Publikum zu zeigen, was die Besonderheit der Sportart ausmacht: Teamwork und Zusammenhalt auf und neben dem Feld.


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