vbw fordert intelligente Integration aller relevanter Energieinfrastrukturen

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Das bayerische Energiesystem steht im Zuge der derzeitigen Energiekrise massiv unter Druck. Auch langfristig kommen mit dem Ausstieg aus der Kernkraftsteigendem Strombedarf und dem notwendigen Zubau von erneuerbaren Energien große Herausforderungen auf das bayerische Energiesystem zu.

Wie aktuell und langfristig die Versorgungssicherheit in Bayern gewährleistet werden kann, diskutierte die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. auf einer Veranstaltung in Kooperation mit dem Übertragungsnetzbetreiber TenneT. „Wir müssen jetzt sofort handeln und das Angebot an Energie ausweiten. Dafür brauchen wir alle verfügbaren Energieträger. Die Kernkraftwerke müssen im Dauerbetrieb bis April 2024 weiterlaufen. Zudem müssen die Kohlekraftwerke schneller ans Netz. Die Maßnahmen zur Strom- und Gaspreissenkung müssen jetzt sofort umgesetzt werden. Zudem gilt: Alle staatlichen Kostenbestandteile – etwa Stromsteuer, Energiesteuer, nationaler CO2-Preis – müssen gesenkt beziehungsweise ausgesetzt werden", forderte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Für eine langfristig sichere und günstige Energieversorgung bei gleichzeitiger Erreichung der Klimaziele braucht Bayern einen konsequenten und schnellen Ausbau aller erneuerbaren Energien und der Stromnetze. Dies dämpft auch langfristig die Strompreise. Zudem muss die künftige Wasserstoffinfrastruktur heute geplant werden. Entscheidend ist dabei die Sektorenkopplung, also die enge und möglichst reibungslose Verzahnung von Strom-, Wärme-, Verkehrs- und Industriesektor. Erreichbar ist dies mit einer weitsichtigen Systemplanung, so die vbw. „Nur so kann das Energiesystem der Zukunft resilient aufgestellt werden. Dazu brauchen wir nicht nur große Mengen Strom, sondern auch die Möglichkeiten, gasförmige und flüssige Energieträger transportieren und speichern zu können. Die Gasinfrastruktur muss auf klimaneutrale Gase umgestellt und parallel eine bayerische Wasserstoffwirtschaft aufgebaut werden. Ohne eine deutliche Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren wird dies alles nicht gelingen", so Brossardt.

Tim Meyerjürgens, COO der TenneT TSO GmbH, ergänzte: „Um die bayerische Energieversorgung insbesondere für die Industrie langfristig sicher, bezahlbar und klimafreundlich zu gestalten, ist der Netzausbau eine der tragenden Säulen. Denn das Stromnetz ist als Verbindung zwischen Angebot, Nachfrage und Speichermöglichkeiten das verlässliche Rückgrat für das Energiesystem der Zukunft. Aber die Zeit drängt und wir müssen den Netzausbau auf die Überholspur bringen. Dafür müssen nicht nur die Genehmigungsverfahren deutlich entschlackt und standardisiert werden, sondern wir benötigen auch die flächendeckende politische Rückendeckung. Wir alle sind gefragt, den Netzausbau als überragendes öffentliches Interesse zu vertreten und die Akzeptanz dafür zu schaffen, dass der Netzausbau der öffentlichen Sicherheit dient."

Link zum Positionspapier: www.vbw-bayern.de/versorgungssicherheit_bayern


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