Moderate Erholung auf dem lokalen Arbeitsmarkt

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Im November waren 6.614 Menschen im Agenturbezirk Aschaffenburg arbeitslos gemeldet. Das sind 373 Menschen oder 5,3 Prozent weniger als im Vormonat und 1.666 Menschen oder 20,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Erholungskurs in der Wirtschaftsregion Bayerischer Untermain hält somit auch in diesem Monat weiterhin an. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk sinkt auf 3,1 Prozent.

Sie liegt 0,1 Prozentpunkte unter der Quote von Oktober und 0,7 Prozentpunkte unter der Vorjahresquote. Auch im Landkreis Aschaffenburg (2,7 Prozent) und im Landkreis Miltenberg (2,7 Prozent) sinkt die bereits sehr niedrige  Quote erneut. „Die lokale Arbeitsmarktentwicklung verläuft weiterhin positiv, auch wenn sich das Tempo der Erholung inzwischen verlangsamt hat. Das liegt unter anderem daran, dass sich viele Indikatoren bereits wieder auf  Vorkrisenniveau bewegen“, erläutert Mathilde Schulze-Middig, Leiterin der Agentur für Arbeit Aschaffenburg. „Die Erholung am Arbeitsmarkt setzt sich weiter fort. Risiken entstehen aber durch die erneut stark steigenden Corona-Infektionszahlen, neue Virusvarianten und eine drohende Verschärfung der Corona-Maßnahmen.“

Die allgemeine Dynamik auf dem lokalen Arbeitsmarkt geht im November zurück. 714 Personen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit (neu oder erneut) arbeitslos. Das sind 80 Personen oder 10,1 Prozent weniger als im Vormonat und 127 oder 15,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. 710 Personen mündeten im November in Erwerbstätigkeit ein. Das sind 142 Personen oder 16,7 Prozent weniger als im Oktober und 151 Personen oder 17,5 Prozent weniger
als im Vorjahresmonat.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung sinkt im November erneut und liegt nun bei 8.756 Personen. Dies sind 298 Personen oder 3,3 Prozent weniger als im Vormonat und 1.954 oder 18,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Arbeitskräftenachfrage verbleibt auf hohem Niveau

Die Nachfrage nach Arbeitskräften am Bayerischen Untermain ist auch im November anhaltend hoch. So wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Aschaffenburg 682 neue Arbeitsstellen gemeldet. Das sind 136 Angebote oder 16,6 Prozent weniger als im Vormonat, jedoch 127 Stellen oder 22,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Verstärkt Personalbedarf melden im November die Wirtschaftsabschnitte Handel, wirtschaftliche Dienstleistung sowie das verarbeitende Gewerbe. Auch der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen verbleibt mit 3.846 Angeboten im November auf hohen Niveau (-85/ +1.450).

„Die Suche vieler lokaler Unternehmen nach neuem Personal hält im November an. Das Thema Fachkräftesicherung rückt wieder verstärkt in den Fokus aller Beteiligten“, so Mathilde Schulze-Middig zur aktuellen Situation. „Wir beobachten, dass Angebot und Nachfrage nicht mehr in allen Branchen zusammenpassen. Wir setzen daher verstärkt auf das Thema Weiterbildung und empfehlen Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Arbeitslosen gleichermaßen, sich
individuell beraten lassen.“

Anzeigen zur Kurzarbeit und realisierte Kurzarbeit

Die Zahl der Neuanzeigen auf Kurzarbeit ist erneut rückläufig. So wurden im November 16 neue Anzeigen für potenziell 1.833 Beschäftigte eingereicht. Das sind 17 Anzeigen und 279 Personen in Anzeigen weniger als im Vormonat. Die eingegangenen Anzeigen betreffen in unter anderem das verarbeitende Gewerbe und die Gastronomie. Wie hoch die tatsächliche Inanspruchnahme des Kurzarbeitergeldes ausgefallen ist, lässt sich anhand der realisierten Kurzarbeit ausweisen. Im Kalendermonat Mai 2021 haben 1.715 Betriebe bzw. Betriebszweige und 11.916 Personen Kurzarbeitergeld erhalten. Das sind 6,3 Prozent weniger Betriebe und 10,5 Prozent weniger Personen im Vergleich zum Vormonat.

Der Höchststand an Personen in Kurzarbeit im Agenturbezirk Aschaffenburg (seit Januar 2009) entfällt mit 30.892 Personen weiterhin auf den Mai 2020. Die Top drei der von realisierter Kurzarbeit betroffenen Wirtschaftsabteilungen in der Region nach Anzahl der betroffenen Personen im Monat Mai 2021 waren Einzelhandel, Gastronomie und Beherbergung – Branchen, die im vergangenen Frühjahr in erheblichem Maße vom Lockdown betroffen waren. Diese Daten liegen mit einer Wartezeit von fünf Monaten vor, da die Betriebe drei Monate Zeit für die Einreichung der Anträge auf Abrechnung haben.


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