Warnstreik der Service GmbH am Uniklinikum Würzburg

Würzburg
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Die Gewerkschaft ver.di ruft Beschäftigte der UKW Service GmbH mit Beginn der Frühschicht am Mittwoch, den 20. März bis zum Ende der Nachtschicht am darauffolgenden Tag zum Warnstreik auf.

Hintergrund: Am Universitätsklinikum Würzburg wurde 2007 die UKW Service GmbH, als 51%-Tochter des Uniklinikum Würzburg, gegründet. Die Beschäftigten der Service Bereiche, wie z.B. Reinigung, des Hohl- und Bringedienstes, Patientenbegleitdienstes, wurden ausgegliedert und somit wurde der Weg frei gemacht, um auf dem Rücken der Beschäftigten die Wirtschaftlichkeit des UKW zu steigern. Die Folgen der Ausgliederung für die Service GmbH Beschäftigten sind in der Regel:

  • Entlohnung auf der Basis des Branchenmindestlohn für die Gebäudereinigung
  • Wegfall der betrieblichen Altersvorsorge

Viele Beschäftigte sind gezwungen mit einem „Zweitjob oder gar Drittjob“ diese finanzielle Lücke zu schließen, um Ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Für eine ordentliche Altersvorsorge reicht es in den allermeisten Fällen dennoch nicht. Altersarmut ist vorprogrammiert. Die ver.di Forderung ist eine Angleichung an den Tarifvertrag der Länder, nachdem auch die Beschäftigten der Uni Klinik Würzburg bezahlt werden. Im Tarifvertrag der Länder gibt es neben höheren Löhnen, eine Jahressonderzahlung, Zulagen für Schichtarbeit, … eine betriebliche Altersvorsorge.

Doch die Arbeitgeberseite hat bisher Tarifverhandlungen verweigert. Bereits zwei Angebote zu Sondierungen, sowie jüngst ein Angebot zu Tarifverhandlungen Mitte März haben die Arbeitgeber bayernweit nicht wahrgenommen. In Würzburg verweigert sich die Arbeitgeber Seite, trotz mehrmaliger Verhandlungsangebote durch die Gewerkschaft, bisher Verhandlungen zu einer Notdienstvereinbarung zu führen. Durch den Warnstreik wird es sicherlich zu Einschränkungen in den Betriebsabläufen an der Universitätsklinik kommen.

Dennoch ist sichergestellt, dass Arbeiten die notwendig sind, um die Bevölkerung mit lebensnotwendigen Dienstleistungen durch die UKW Service GmbH zu versorgen, geleistet werden können. Ver.di wird sich einseitig an eine Notdienstvereinbarung auf Basis der Tarifauseinandersetzung der Länder aus dem Jahr 2023 halten. Dazu Stefan Kimmel, Gewerkschaftssekretär, ver.di Würzburg-Aschaffenburg: „Durch die Verweigerung der Arbeitgeberseite, an den Verhandlungstisch zu kommen um die Arbeits- und Lebensbedingungen ihrer Beschäftigten zu verbessern, erzwingen die Arbeitgeber faktisch den Streik.“

„Dass es auch anders geht, beweist die Universitätsklinik Augsburg, die auf Tarifflucht durch Ausgliederung verzichtet hat.“ So Dr. Robert Hinke Landesfachbereichsleiter für Gesundheit, soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft.


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