Gemeinsam feierten sie in der alten Kälberauer Wallfahrtskirche am Samstag, 7. Oktober, eine Vorabendmesse. Bischof Ba Shwe richtete persönliche Worte an die Gemeinde und spendete den Segen, teilt die Pfarrei mit. Die beiden Geistlichen waren unter anderem für eine aus Myanmar stammende Familie in den Stadtteil von Alzenau gekommen. Marie und John Htoo engagieren sich ehrenamtlich in Kälberau und kennen den Bischof seit vielen Jahren. Für die Gottesdienstbesucher sangen sie zu viert ein Marienlied auf Burmesisch, der Landessprache in Myanmar. Bischof Ba Shwe ist noch nicht lange im Amt. Erst im Frühjahr 2023 wurde er von Papst Franziskus zum Bischof von Loikaw ernannt und im Juni zum Bischof geweiht. In Myanmar ist seit Februar 2021 eine Militärregierung an der Macht. Christen, darunter auch Priester, werden seitdem stark eingeschränkt, ins Gefängnis geworfen und auch getötet. 55 christliche Gebäude seien durch die Militärregierung in den vergangenen Jahren zerstört worden, meldete das Kölner Domradio im August. Bischof Ba Shwe positionierte sich indes weiterhin öffentlich für die Demokratie. Für Pfarrer Frank Mathiowetz und Kaplan Napoleon Savariraj war der Besuch daher von besonderer Bedeutung. Die beiden sagen: „Menschen, die aufgrund ihrer Religion oder auch anderer ethnischer Merkmale unterdrückt werden, brauchen unsere Solidarität.“
