"Arbeitskreis Wolf" möchte Akzeptanz für Wölfe im Spessart erhöhen

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"Der „Arbeitskreis Wolf“ des BUND Naturschutz wurde ins Leben gerufen, um mit dem Wolf die Diversität im Raum Main-Spessart weiter zu fördern. Es ist uns ein Anliegen die Menschen und Nutztierhalter der Region zu informieren und zu unterstützen, um ein konfliktarmes Zusammenleben zu erreichen und gesichertes Wissen über Wolf und Natur zu vermitteln", schreibt der BUND Naturschutz in Bayern e.V. in einer Pressemitteilung.

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Und weiter: "Dazu bietet der Arbeitskreis Projekte z. B. mit Lehrern an und arbeitet mit Wissenschaftlern und Fachleuten, auch aus Gebieten, wo der Wolf schon länger lebt, zusammen. Seit Sommer 2020 ist der Arbeitskreis Wolf des BUND Naturschutz (BN) im Raum Spessart aktiv. Dabei sind drei Kreisgruppen des BN involviert: KG Aschaffenburg, KG Main-Spessart und KG Miltenberg. Der Wolf gehört bereits seit 1979 auf europäischer Ebene zu den streng geschützten Tierarten. In Deutschland galt der Wolf seit rund 150 Jahren als ausgerottet. Seit dem Jahr 2000 konnten Wölfe wieder einwandern und haben sich von Polen kommend vor allem in Ost- und Norddeutschland vermehrt. Auch in Bayern und Hessen gibt es inzwischen wieder einige wenige freilebende Wölfe."

Die Arbeitsgruppe des BN wurde ins Leben gerufen, um die Akzeptanz für eine Wiederansiedlung des Wolfes im Großraum Spessart zu erhöhen, und in Folge die Diversität in unseren Breitengraden weiter zu fördern. Denn laut Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz ist und bleibt das angestrebte Ziel, einen günstigen Erhaltungszustand der gefährdeten Art Wolf zu erreichen.

Dem Arbeitskreis Wolf des BN gehe es vor allem darum, die Menschen im Spessart und Umgebung zu informieren und Aufklärungsarbeit zu leisten. Es sei historisch nachvollziehbar, dass unsere Gesellschaft verlernt habe mit dem Wolf zu leben, das berge jedoch hohes Konfliktpotential. So sei bereits im Sommer 2021, auf Basis einer Förderung durch die Kommunale Allianz WEst-SPEssart, eine Online-Fortbildung zum Wolf für Lehrer*innen und Erzie-her*innen durchgeführt worden. Zusammen mit der „Joachim & Susanne Schulz Stiftung“ aus Amorbach sei für 2022 ein weiteres Projekt geplant, welches Leh-rer*innen und Erzieher*innen befähige, ein breites Wissen an Kinder in Grundschulen und Kindergärten weiterzugeben und sie für Wolf, Natur und Ökologie zu sensibilisieren. 

Dafür würden die interessierten Fachkräfte von einem Wildtier-Experten fachkundig geschult. Außerdem fänden im Rahmen des Arbeitskreis Wolf regelmäßige Treffen statt, bei denen sich ausgetauscht und intern fortgebildet werde. Zudem würden immer wieder Fachleute aus Gebieten, die schon länger mit dem Wolf zusammenleben, hinzugezogen, um so auch den überregionalen Austausch zu suchen und zu lernen. Bedingt durch die Coronapandemie geschehe dies natürlich alles virtuell.

Ein weiteres sehr großes Anliegen des BN sei es, Nutztierhalter zu unterstützen und auch diese bestmöglich zu informieren und gegebenenfalls zu unterstützen. Insbesondere die Weidetierhaltung leiste einen enormen Beitrag zum Naturschutz und stehe gleichzeitig vor großen Herausforderungen, um einen ausreichenden Herdenschutz zu etablieren. Hierbei gehe es vor allem darum aufzuklären, welche Fördermöglichkeiten für Schutzmaßnahmen es bereits auf Länderebene gebe.

"Die Prävention von Schadensfällen ist wohl eine der Schlüsselaufgaben und für ein konfliktarmes Zusammenleben unabdingbar. Schön wäre es, wenn dies eines Tages zu einer guten Zusammenarbeit mit Nutztierhaltern führen würde. Es gibt in Deutschland und Bayern schon einige ehrenamtlich arbeitende Gruppen und Verbände, die das regelmäßig mit einigen Weidetierhaltern erfolgreich praktizieren. Beispielsweise „Wikiwolves“ oder das „LIFEstockProtect“ um nur einige zu nennen", heißt es ind er Pressemitteilung. 

"Der Spessart gilt aufgrund seiner Weitläufigkeit, der verhältnismäßig geringen Besiedlung und des kleinen Straßennetzes durchaus als wolfsfreundlich. Wölfe sind grundsätzlich sehr scheue Tiere und meiden den Menschen. Bei richtigem Verhalten geht vom Wolf für den Menschen keine Gefahr aus.  Um in Zukunft ein Zusammenleben mit Respekt vor der Natur zu ermöglichen, wird sich der „Arbeitskreis Wolf“ weiter bemühen das durchaus polarisierende Thema Wolf mit Verständnis für alle Seiten weiter voranzutreiben", schreibt der BUND Naturschutz in Bayern e.V. abschließend.

Fotos: Christoph Bosch


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