Der Deckel der Transportbox hatte sich gelöst, so dass das Kaninchen frei in der Mülltonne umherlief. Der Finder verständigte umgehend die Polizei, die wiederum das Tierheim am Schönbusch informierte. Schließlich sicherten zwei Tierpflegerinnen das Kaninchen vor Ort. Die Gelbe Tonne, in der das Tier aufgefunden wurde, befindet sich in einem abschließbaren Hof, zu dem eigentlich nur Bewohner zweier angrenzender Häuser Zugang haben.
Bei dem Kaninchen handelt es sich um ein adultes (erwachsenes), unkastriertes Böckchen. Bei der Sicherung war es stark verängstigt, den Umständen entsprechend aber wohlauf. Äußere Verletzungen waren nicht zu erkennen, ausführliche Untersuchungen folgen im Tierheim. Anwohner, die etwas über die Herkunft des Kaninchens wissen und Angaben zu dem Besitzer machen können, werden gebeten, sich im Tierheim zu melden. Die Mitarbeiter des Tierheims weisen darauf hin, dass Tiere, die von ihren Besitzern nicht mehr gehalten werden können oder wollen, jederzeit im Tierheim abgegeben werden können. „Die Hemmschwelle ist bei einer Tierabgabe sicherlich hoch, aber bei uns wird niemand angeprangert“, so Alexandra Kieser, Stellvertretende Vorsitzende des Tierschutzvereins. „Jeder Tierhalter sollte bis zuletzt die Verantwortung für sein Tier übernehmen, auch wenn es unbequem wird. Ein Lebewesen wie Müll zu entsorgen ist unmenschlich und kein Kavaliersdelikt.“
Tierpflegerin Christiane Eisenbach war eine der Tierheimmitarbeiterinnen, welche das Kaninchen am Abend des 10.01.2023 aus der Mülltonne holten. Das Kaninchen hat dem Namen „Sulo“ erhalten. Aktuell ist im Tierheim Aschaffenburg in Quarantäne, wird noch kastriert und dann vermittelt.
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