1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland und Aschaffenburg

Kultur
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Im Jahr 2021 leben nachweislich seit 1700 Jahren Jüdinnen und Juden auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands.

Aus diesem bedeutenden Anlass finden in diesem und dem kommenden Jahr unter dem Namen „#2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland“ bundesweit rund tausend Veranstaltungen statt. Auch die Stadt Aschaffenburg beteiligt sich mit einer eigenen Veranstaltungsreihe an dem Festjahr.

Eröffnet wird die Reihe am 23. September um 19 Uhr im Stadttheater mit einem Vortrag und Konzert im Rahmen der Semestereröffnung der Volkshochschule Aschaffenburg. Robert Fabian, Leiter der jüdischen vhs in Frankfurt, spricht über „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland – zwischen Hoffnung und Ernüchterung“. Musikalisch umrahmt wird der Vortrag von Irith Gabriely, Klarinette und Peter Prszystaniak, Klavier. Anmeldungen für den Vortrag bitte unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Wer teilnehmen möchte, muss geimpft, getestet oder genesen sein. Darüber hinaus gilt im Stadttheater die Maskenpflicht auch während der Veranstaltung am Platz.

Zahlreiche weitere Vorträge zum selben Thema finden sich im Wintersemester-Programm der Volkshochschule, so zum Beispiel über Moses Mendelssohn, das Landjudentum in Unterfranken oder eine Kindheit in Tiberias. Ein besonderes Highlight ist der Kochkurs „Koscher Kochen“ mit Rezepten aus der israelisch-jüdischen Küche. Bei den Tagesfahrten der Volkshochschule nach Frankfurt und Köln steht das jüdische Leben in Deutschland im Mittelpunkt.

Programm und Anmeldung unter www.vhs-aschaffenburg.de.

Auch das Stadttheater Aschaffenburg ist an der Reihe beteiligt. Unter anderem mit der Konzert-Lesung „Ich ein Jud.“ Hier liest Isaak Dentler die Verteidigungsrede des Lukas Ischarioth von Walter Jens. Max Mahlert und Tim Roth begleiten mit Schlagzeug, Kontrabass und Elektronik. Das 12 Stufen-Theater Kleinostheim spielt das „Kurt-Eisner-Projekt“, Ramo Ali bietet eine Erzähl-Performance dar, und am 21. November läuft der Stummfilm mit Musik „Das alte Gesetz“ von 1923, begleitet vom Jewish Chamber Orchestra Munich.

Programm und Karten unter www.stadttheater-aschaffenburg.de

Überraschendes und Bewegung verspricht der „Happy-Hippie-Jewbus“ mit Chasan Jalda Rebling und Anna Adam, der am Dienstag, 19. Oktober, und Mittwoch, 20. Oktober, jeweils von 9 bis 13 Uhr auf dem Schloßplatz Halt macht.

Seit kurzem ist die „Biographische Datenbank Jüdisches Unterfranken“ Teil des digitalen Angebots des Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg. Am 4. November um 14 Uhr stellt sich im Digitalladen der eherenamtlichen Arbeitskreis vor, der die Daten einpflegt. Ebenfalls im Digitalladen, beziehungswiese auf seinem Bildschirm im Schaufenster, wird im November ein Film gezeigt, der das jüdische Leben in Aschaffenburg vor dem Zweiten Weltkrieg im Bild wieder aufleben lässt.

Spuren des jüdischen Lebens in Aschaffenburg lassen sich auch bei einer Stadtführung erleben. Zum Thema bietet das Aschaffenburger Führungsnetz vier Führungen an. Jeweils 60 Minuten dauern die Rundgänge „Jüdisches Leben in Aschaffenburg - kurz und kompakt“ und „Stolpersteine - kurz und kompakt“. 90 Minuten muss einplanen, wer an den Besichtigungen des jüdischen Teil des Altstadtfriedhofs mit Tahara-Haus oder auf dem jüdischen Friedhof am Erbig teilnehmen will. Weitere Informationen: www.tourist-aschaffenburg.de

Traditionell wird in Aschaffenburg am 9. November an die Opfer der Pogromnacht vom 9. November 1938 und am 27. Januar an alle Opfer des Holocausts gedacht. Auch diese beiden Tage stehen dieses Mal unter der Überschrift „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. So werden am 9. November nach der Gedenkveranstaltung auf dem Wolfsthalplatz Dr. Ursula Silber, Leiterin des Martinushauses, und Bildungsreferent Burkard Vogt im Martinushaus über „Erinnerung als Brücke über den Abgrund“ sprechen.

Am 27. Januar berichten Stephanie Goethals vom Stadt- und Stiftarchiv, Oded Zingher, Vorsitzender des Vereins „Biographische Datenbank Jüdisches Unterfranken“ und Schüler*innen des Karl-Theodor-v.-Dalberg-Gymnasiums in der vhs über das „Aschaffenburger Stolperstein-Projekt – Gedenken an die Menschen und Brücke nach Israel“, gefolgt von einem Lesekonzert im Stadttheater mit Elaza Benyoëtz und Kolja Lessing. Weitere Informationen zu diesen beiden Terminen folgen kurz vor den Daten unter www.aschafffenburg.de


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