Inzwischen gibt es kaum noch ein Lebensumfeld, das von negativen Botschaften verschont bleibt. Selbst bei so unwichtigen Ereignissen wie dem Eurovisions-Spektakel um den besten Schlager zeigt sich: Deutschland hat in Europa keine Freunde. Im Schlagergeschäft können die Beiträge gar nicht so schlecht sein, als dass sie zweimal hintereinander den letzten Platz belegen. Hier ist gründliches Nachdenken angesagt, zumal die ARD bei jedem dieser Wettbewerbe tief in die Gebührenkasse greift.

Über die grottenschlechte Platzierung bei der leichten Muse ließe sich natürlich einfach hinwegsehen, wenn ansonsten eine Nation gut dasteht. Genau dies ist für Deutschland mitnichten der Fall: Die Versorgung mit Medikamenten ist gelinde gesagt ein Katastrophe. Besonders betroffen sind übrigens Kinder, für die Antibiotika fehlen, von einfachen Hustensäften und anderen weniger bedeutsamen Mitteln ganz zu schweigen. Insgesamt gesehen ist das bundesdeutsche Gesundheitssystem schwer erkrankt. Das gilt insbesondere für Termine bei Fachärzten und die Anzahl von Allgemeinmedizinern im ländlichen Raum.

Riesengroße Verunsicherung bereitet derzeit auch die Frage, wie in Deutschland künftig Wohnungen mit Wärme und Warmwasser versorgt werden. Geht es nach der Bundesregierung, sollen Wärmepumpen künftig diese Aufgabe übernehmen, weil sie mit elektrischem Strom betrieben werden und damit umweltfreundlich zu sein scheinen. Das „Teufelszeug“ in Form von Holz, Kohle und Gas soll definitiv verschwinden, koste es was es wolle. Doch die hohe Politik hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Den Zahlen der einschlägigen Verbände zufolge, werden aktuell Gas- und Ölheizungen in riesigen Mengen bestellt. Offenbar wollen die Hausbesitzer noch rechtzeitig vor den einschneidenden Maßnahmen von Rot-Grün ein bewährtes System einbauen und mit Blick auf den Bestandsschutz in den nächsten Jahren sich auf der sicheren Seite bewegen.

Auch in der Vergangenheit war Deutschland nicht unbedingt der Liebling seiner europäischen Nachbarländern. Aber: Mit Respekt und einem gewissen Neid haben sie zur Kenntnis genommen, dass Deutschland auf vielen Gebieten leistungsfähig war und im Bedarfsfall auch anderen ein wenig unter die Arme gegriffen hat. Dieser Respekt ist einem milden, mitleidigem Lächeln gewichen. Ja selbst im Fußball, wo die Deutschen jahrzehntelang einen Spitzenplatz inne hatten, haben längst andere Nationen das Zepter übernommen. Alles in Allem: Derzeit spielt Deutschland gegen den Abstieg – bestenfalls.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (72) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter seine journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Publizist mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern ist der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" aktiv. Von 1977 bis 2001 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an und war zehn Jahre lang CDU-Fraktionsvorsitzender in Erlensee. Partei und aktiver Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


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