Um welchen Energieträger sich auch immer handelt: So preiswert wie vor dem Ukraine-Krieg wird die Energieversorgung wohl in absehbarer Zeit nicht mehr werden. Selbst diejenigen, die auf Brennholz zurückgreifen, reiben sich erstaunt die Augen, wenn die Rechnung für dieses Produkt präsentiert wird. Und wer sein Holz selbst im Wald abholen möchte, muss erstaunt zur Kenntnis nehmen, das auch dieser nachwachsende Energieträger nicht unbegrenzt verfügbar ist.

Wie immer man es in unseren Breiten drehen oder wenden mag: elektrischer Strom ist für uns alle unverzichtbar. Ein klassischer Ofen mag zwar einigermaßen Wärme produzieren, beim Warmwasser wird der Fall schon kritisch und Licht spendet ein Ofen so gut wie gar nicht. Alle anderen Heizungssysteme können ohnehin nur mit Strom betrieben und gesteuert werden. So gesehen ist in kühlen Herbst- und Wintermonaten ein länger anhaltender Stromausfall eine üble Angelegenheit.

Das gilt aber nicht nur für die Heizung der Wohnräume. Angefangen vom Kühlschrank, über diverse andere Hausgeräte bis hin zur Wasserver- und entsorgung steht und fällt unser Leben mit dem unterbrechungsfreien Nachschub von Elektrizität. Stromausfälle für einige Minuten und selbst für einige Stunden können dabei mehr oder weniger problemlos überbrückt werden. Bleibt Elektrizität aber einen ganzen Tag oder länger aus, dann müssen wir uns auf fühlbare Einschränkungen im Alltag einstellen: Nach 24 Stunden werden die ersten Wasserhochbehälter leer gelaufen sein, weil die Pumpen für den Nachschub still stehen. Auch die Entsorgung der häuslichen Abwässer ist von Pumpen abhängig. Die Auswirkungen kann sich jedermann leicht ausmalen.

Die entscheidende Frage ist also: Wie wahrscheinlich ist ein großflächiger und über viele Stunden anhaltender Blackout? Die deutschen Netzbetreiber zeigen sich zuversichtlich, dass ein flächendeckender, großer Stromausfall sehr unwahrscheinlich sei – absolut ausgeschlossen wird er jedoch von den Experten nicht. Im Normalfall kann die Stromversorgung über das europaweite Verbundnetz zügig wieder in Gang gesetzt werden. In Notsituationen oder bei Sabotage kann es jedoch durchaus Tage dauern, bis der Strom überall wieder verfügbar ist. So gesehen kann es nicht schaden, Überlegungen anzustellen, wie sich jeder Einzelne auf derartige Szenarien vorbereiten kann und muss.

In solchen Fällen allein auf den Staat zu vertrauen, das macht wenig Sinn. Die jeweiligen Verantwortlichen im Bund, Land, in den Landkreisen und Gemeinden müssen in derartigen Ausnahmesituationen zunächst erst einmal alles unternehmen, um die sensible Infrastruktur wieder herzustellen und können dabei auf individuelle Befindlichkeiten keine Rücksicht nehmen.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (72) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter seine journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Publizist mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern ist der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" aktiv. Von 1977 bis 2001 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an und war zehn Jahre lang CDU-Fraktionsvorsitzender in Erlensee. Partei und aktiver Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


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