Als „Übergewinn-Steuer“ bezeichnet, soll sie jene Kriegsprofiteure zur Kasse bitten, die Gewinne aufgrund des Ukraine-Krieges einfahren. Kein Wort dazu, dass der Staat die Rüstungsgüter bestellt und damit aus Steuergeldern bezahlt. Eine wirkliche Milchmädchenrechnung, es handelt sich also eindeutig um eine „Kriegssteuer“.

Dass es gerade die Grünen sind, die sich jetzt mit Rüstungsforderungen überschlagen, ist ohnehin für die einst mehr oder weniger pazifistische Partei kaum nachzuvollziehen. Es fehlt jetzt nur noch ein offizieller Aufruf an die Grüne Jugend, sich scharenweise für eine Ausbildung an der Waffe bei der Bundeswehr zu bewerben. Wer hätte das gedacht. Ich bekenne mich dazu, den Aufruf von Schwarzer, Nuhr und anderen unterschrieben und gesponsert zu haben. Und das, obwohl mich mit Frau Schwarzer ansonsten sehr wenig bis gar nichts verbindet. In dieser Frage aber haben die Initiatoren der Aktion recht: Deutschland sollte sich besser nicht in die Auseinandersetzung von Ukraine und Russland als Kriegspartei hineinziehen lassen!

Unstreitig richtig ist, dass Russland den aktuellen Krieg begonnen hat. Ob es auch der Verursacher ist, da kann man sehr geteilter Meinung sein, Die USA haben Milliarden-Dollar bereits vor Kriegsbeginn in die Ukraine gepumpt. Jetzt sollen weitere 30 Milliarden US-Dollar fließen - die amerikanische Rüstungsindustrie kann ihr Glück kaum fassen. Hier in Deutschland bilden die USA ukrainische Kämpfer aus. Zusammen mit den erheblichen Rüstungslieferungen ist Deutschland damit faktisch Kriegspartei geworden.

Ich habe drei Söhne im sogenannten "wehrfähigen Alter" und werde alles mir mögliche tun, damit kein einziger von ihnen in den Krieg ziehen muss, Außerdem bin ich entsetzt über die vielen grünen und christlichen "Friedensapostel", die jetzt laut nach der Bundeswehr schreien, selbst aber in aller Regel den Wehrdienst verweigert haben. Falls zum Beispiel Herr Hofreiter mit dem G3 in der Hand für die Ukraine kämpfen möchte, werde ich ihn allerdings nicht daran hindern.

Damit ein falscher Eindruck entsteht: Russland ist für mich kein Staat, dem ich Vertrauen entgegenbringe. Aber: dieses Land hat genauso Sicherheitsinteressen, wie die europäischen Staaten auch. Das haben Europa und die USA vor dem Ukraine-Krieg schlichtweg nicht zur Kenntnis genommen. Jetzt haben wir ein kriegerische Auseinandersetzung vor unserer Haustür und überdies eine unwägbare Komponente, sie heißt China. Das alles gilt es zu bedenken – auch beim aktuellen grünen Kriegsgeschrei.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (71) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter seine journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Oikos-Gruppe (Bien-Zenker Living- und Hanse Haus) und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2001 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Partei und aktiver Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


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