Blitzer oder Altglascontainer?

Vogler
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Wenn es um die Abfalltrennung geht, dann machen uns Deutsche andere Länder kaum etwas vor. Restmüll, Papier, Verpackungen und Glas – fein säuberlich nach Farben sortiert – alles wird gesammelt und einer erneuten Verwertung zugeführt.

Nicht ganz zu Unrecht werden die Deutschen von anderen Völkern als „Weltmeister bei der Mülltrennung“ tituliert.

Das ganze System ist zwischenzeitlich perfekt organisiert. Papier, Pappe & Co. kommen in die meist blaue Tonne, für Verpackungen gibt es eine solche in Gelb oder einen gelbfarbenen Sack. Restmüll wandert natürlich in die klassische graue Mülltonne. Die Abfuhr ist perfekt durchorganisiert und für das ganze Jahr gibt es einen entsprechenden Terminkalender, der den Abtransport präzise regelt.

Bei der zwischenzeitlich stark angestiegenen Flut von Verpackungen reicht allerdings eine Papiertonne meist nicht mehr aus. Rechts und links vom Müllgefäß stapeln sich immer öfter Berge von Kisten – meist aus Wellpappe – in denen immer mehr Güter des täglichen Bedarfs von den Zustelldiensten ins Haus gebracht werden und die schließlich wieder entsorgt werden müssen.

Was leere Flaschen und Gläser angeht, müssen die Verbraucher dieses Material zu den entsprechenden Sammelstellen selbst bringen. Eine Einsammlung bei den Hauhalten vor Ort gibt es nicht. Und die aufgestellten Glascontainer sorgen sowohl für die Anlieferer als auch für die unmittelbaren Anwohner oft für Ungemach. Mitunter sind diese Behältnisse schneller als angenommen voll, so dass sich das Leergut rund um das Behältnis stapelt. Für die Anwohner kommt ein weiteres Ärgernis hinzu: Wenn zu später Stunde große Mengen Flaschen eingeworfen werden, ist es um die abendliche Ruhe geschehen.

Kein Wunder also, wenn sich die Menschen vor diesem Hintergrund nach Altglas-Behältnissen umschauen, die erstens nicht voll und gut mit dem Auto erreichbar sind. Die neuen, mobilen Blitzer, die aktuell immer öfter am Fahrbahnrand aufgebaut werden, entbehren mit Ihrem dunklem Schlitz an der Oberseite nicht einer gewissen Ähnlichkeit mit einem Altglassammelcontainer. Diesen Irrtum bemerkte eine ältere Dame daher erst in unmittelbarer Nähe des Objektes und musste folglich unverrichteter Dinge wieder mit ihren leeren Flaschen und Marmeladengläsern den Heimweg antreten...

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (71) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter seine journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Oikos-Gruppe (Bien-Zenker Living- und Hanse Haus) und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2001 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Partei und aktiver Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


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