Wichtigstes Ziel ist fairer und freier Wettbewerb

Unternehmen
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Für die stark exportorientierte bayerische Wirtschaft kommt eine Entkopplung von China keinesfalls in Betracht, so die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. „Uns verbinden mit China über Jahrzehnte gewachsene Beziehungen.

Eine Entkopplung würde zu dauerhaften Verlusten an Wertschöpfung und Wohlstand führen. Aber Politik und Wirtschaft müssen eine Balance zwischen Wettbewerb, Rivalität und Partnerschaft für die Beziehungen mit China finden", sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt im Rahmen eines Journalistenseminars zum Thema „Veränderte Weltwirtschaft: die Rolle Chinas". Referent des Abends war der ausgewiesene China-Experte Dr. Volker Stanzel. Er war deutscher Botschafter in China und Japan sowie Politischer Direktor des Auswärtigen Amtes. Heute forscht Stanzel als Gast der Institutsleitung bei der Stiftung Wissenschaft und Politik zu China, Japan und den USA. Die zunehmend aggressive Wirtschaftspolitik Chinas inklusive massiver Subventionierungen der eigenen Unternehmen hat zu einer wachsenden kritischen Haltung in den USA und Europa geführt. „Es muss mehr als bisher auf Augenhöhe mit China verhandelt werden. Die EU muss und kann selbstbewusst auftreten, denn sie ist ein bedeutsamer Wirtschaftsraum und für China ein wichtiger Partner. Wichtigstes Ziel muss ein fairer und freier Wettbewerb mit chinesischen Unternehmen sowohl in China als auch in Drittstaaten sein. Die Ankündigung der EU-Kommission, die chinesische Subventionspraxis für E-Autos zu untersuchen, sehen wir daher grundsätzlich als richtig an. Gleichwohl müssen die Konsequenzen möglicher Gegenmaßnahmen Chinas auf erhöhte Zölle sorgfältig abgewogen werden", so Brossardt.

Im Jahr 2022 exportierten bayerische Unternehmen Waren im Wert von 18,4 Milliarden Euro nach China. Das waren 8,5 Prozent aller Exporte des Freistaats. China rangiert damit auf Platz 3 der wichtigsten Exportmärkte der bayerischen Wirtschaft. „Es wäre falsch, angesichts der veränderten Weltwirtschaft die Erfolgsgeschichte der Globalisierung über Bord zu werfen und ganze Produktionen ins Inland rückzuverlagern. Vielmehr brauchen wir eine multipolare Welt mit möglichst freiem Handel und offenen Märkten mit stabilen Wirtschaftsbeziehungen, neue Freihandelsabkommen sowie Rohstoff- und Investitionspartnerschaften überall auf der Welt", fordert Brossardt abschließend.


PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von Aschaffenburg News!