Aschaffenburg News - Wirtschaftliche und ökologische Interessen bei der Flächenpolitik in Einklang bringen

Wirtschaftliche und ökologische Interessen bei der Flächenpolitik in Einklang bringen

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Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. fordert mit Blick auf die Diskussion um den Flächenverbrauch im Freistaat, die wirtschaftlichen und ökologischen Interessen in Einklang mit der zukünftigen Flächenpolitik zu bringen.

„Wir stehen vor immensen Herausforderungen. Dekarbonisierung, Digitalisierung und demografischer Wandel erfordern zahlreiche Aus- und Umbaumaßnahmen mit direkten Folgen für die Fläche. Das darf nicht durch flächenpolitische Restriktionen be- oder gar verhindert werden. Wir müssen die Flächenpolitik zu einer Flächeneffizienzpolitik weiterentwickeln", erklärte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt auf einem vbw Kongress. So werden in Bayern laut vbw pro Woche allein Freiflächen-Photovoltaikanlagen im Umfang von 39 Fußballfeldern (knapp 28 Hektar) sowie zwei Windkraftanlagen zum Erreichen der Klimaneutralität bis 2040 benötigt. „Wir befürworten einen sparsamen und verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Mit einer Begrenzung des Flächeneinsatzes auf die politisch geforderten fünf Hektar pro Tag und ohne deutlich bessere Nutzungsmöglichkeiten auf unseren Siedlungs- und Verkehrsflächen lässt sich weder das Ziel Klimaneutralität erreichen, noch können andere wichtige gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedarfe gedeckt werden. Das schaffen wir nur mit einer klugen, nachhaltigen und flexiblen Flächenpolitik. Dazu gehören eine Mehrfach- und Folgenutzung von Flächen, ein verstärkter Zubau in die Höhe sowie die Nutzung digitaler Planungsinstrumente", findet Brossardt.

Die vbw setzt sich auch dafür ein, den Flächenverbrauch differenzierter zu betrachten. So sind weit weniger Flächen tatsächlich versiegelt, als die Statistik ausweist. „Nur die Hälfte der für Siedlung und Verkehr genutzten Fläche ist versiegelt, die andere Hälfte besteht zumeist aus Grünflächen. Natürlich müssen landwirtschaftliche Flächen bewahrt werden. Aber wir müssen aufhören, den Flächenverbrauch mit Flächenversiegelung gleichzusetzen. Maßgeblich für die Flächenpolitik muss in erster Linie der Anteil tatsächlich neu versiegelter Flächen sein. Hier gilt es, unseren Boden so effizient wie möglich zu nutzen", findet Brossardt.


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