Brossardt: „Folgen des russischen Angriffskriegs belasten Betriebe auch 2023"

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Die Ausfuhren der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie sind 2022 wertmäßig um 11,2 Prozent gegenüber 2021 gestiegen und summierten sich auf 139,7 Milliarden Euro.

Branchenübergreifend entspricht das 64,7 Prozent beziehungsweise fast zwei Drittel aller Exporte aus dem Freistaat im vergangenen Jahr. Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen M+E Arbeitgeberverbände bayme vbm, erklärt: „Die Ausfuhren der bayerischen M+E Industrie haben 2022 einen neuen Höchstwert erreicht, aber wir müssen die Zahlen differenziert betrachten. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr ist zu einem großen Teil inflationsbedingt und darf uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass 2022 kein einfaches Jahr für die exportorientierte bayerische M+E Industrie war. Die Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben die Betriebe vor enorme Herausforderungen gestellt und werden sie auch in diesem Jahr weiter belasten. Insbesondere die anhaltend hohen Energiepreise und die gestiegenen Kosten für Vorleistungen sind ein Problem."

Die wichtigsten Exportgüter der bayerischen M+E Industrie waren im vergangenen Jahr Maschinen, Pkw, Geräte zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung sowie elektronische Bauteile, Fahrgestelle, Karosserien und Motoren. Die größten Abnehmer für M+E Produkte aus Bayern waren 2022 die USA mit einem Anteil von 14,5 Prozent, gefolgt von China mit 10,9 Prozent und Frankreich mit 6,3 Prozent. Dazu Brossardt: „Die M+E Ausfuhren in die USA legten auch dank des schwachen Euro wertmäßig um 31,9 Prozent zu, die Ausfuhren nach China litten unter der strengen Null-COVID-Politik und stiegen nur um 3,2 Prozent. Für dieses Jahr sind unsere Konjunkturerwartungen für das Reich der Mitte aber vorsichtig positiv. Eine Erholung der chinesischen Volkswirtschaft würde die Nachfrage nach M+E Erzeugnissen aus dem Freistaat ankurbeln. Gleichzeitig müssen wir unsere Absatzmärkte weiter diversifizieren, um zu einseitige Abhängigkeiten zu vermeiden." Brossardt abschließend: „Die exportorientierte bayerische M+E Industrie ist mit rund 866.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Bayern ein Motor für Wertschöpfung und Innovation im Freistaat. Damit sie das auch weiterhin bleiben kann, müssen wir unseren Standort aktiv stärken. Hohe Arbeitskosten, eine hohe Steuer- und Abgabenlast, zu viel Bürokratie und die hohen Energiekosten sind unsere Schwachstellen. Hier müssen wir dringend gegensteuern."


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