Studie: Keine Entwarnung vor Erdgas-Engpässen im Winter

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Im Winter 2022/2023 können Erdgas-Versorgungslücken trotz der bisherigen Anstrengungen eintreten, wenn die Einsparziele verfehlt werden.

Das geht aus einer Studie der Prognos AG im Auftrag der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hervor. „In den vergangenen Monaten haben wir beachtliche Erfolge beim Reduzieren des Gasverbrauchs und der Sicherung der Gasversorgung erzielt. Die Lage hat sich verbessert, bleibt aber angespannt. Russland liefert seit dem 1. September kein Erdgas mehr. Unsere Studie zeigt, dass vor allem die Länge und Härte des Winters sowie der weitere Erfolg beim Energiesparen für eine stabile Erdgasversorgung entscheidend sein werden", erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Im Vergleich zu Berechnungen im Sommer des Jahres zeigt das aktuelle Monitoring der deutschen Gasbilanz, dass sich Deutschlands Versorgungssituation verbessert hat. Laut der Studie droht trotz der Bemühungen im schlimmsten Szenario eine Versorgungslücke von 33 TWh im Winter 2022/2023, wenn es beim russischen Exportstopp von Erdgas bleibt, der Winter streng und die Nachfrage nicht ausreichend reduziert wird. Bei einem überdurchschnittlich kalten Winter kann es zudem mit Beginn der Einspeicherperiode 2023 zu Knappheitssituationen kommen. „Damit wir möglichst unbeschadet durch den Winter kommen, müssen wir die Nachfrage nach Energie senken. Energiesparen ist das Gebot der Stunde. Laut Studie braucht es eine Reduktion von rund 20 Prozent. Alle müssen einsparen. Zusätzlich muss das Angebot an Energie ausgeweitet werden", fordert Brossardt.

Insbesondere herrscht die Gefahr ökonomischer Erdgas-Engpässe. „Die hohen Energiepreise haben manche Betriebe bereits zur Einstellung der Produktion gezwungen. Branchen, die auf Erdgas angewiesen sind, muss ein wirtschaftlicher Bezug von Gas ermöglicht werden. Sonst drohen bleibende Schäden für die gesamte Wirtschaft und eine noch schwerere Rezession", sagt Brossardt und fordert: „Die vom Bund angekündigten Maßnahmen zur Strom- und Gaspreissenkung müssen jetzt schnell zu einer spürbaren Preissenkung führen. Zudem gilt: Alle staatlichen Kostenbestandteile auf Energie wie die Stromsteuer, Energiesteuer und der nationale CO2-Preis müssen gesenkt beziehungsweise ausgesetzt werden. Außerdem muss die Vorauszahlung von Unternehmensteuern ausgesetzt und der Verlustvortrag erhöht werden, damit Unternehmen nicht zusätzlich belastet werden."

Die Studie finden Sie hier: www.vbw-bayern.de/gasbilanz_monitoring


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