Gutes Essen für alle – statt Profite für wenige

Unterhaltung
Tools
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Die vielen aktuellen Krisen führen die Verletzlichkeit des derzeitigen Agrarsystems deutlich vor Augen: "Klima, Corona, Krieg, Welthunger, Artensterben: Die Landwirtschaft und das gesamte Ernährungssystem müssen nicht nur nachhaltiger werden, sondern auch resilienter, krisenfester.

Agrarindustrielle Methoden mit ihren ökologischen Kollateralschäden, der hohen Abhängigkeit von fossilen Energien und globalen Lieferketten sind dabei eher ein Problem als Teil der Lösung. Der BUND Naturschutz (BN) betont: Wir brauchen neue Strukturen – dezentral, regional, vielfältig –, aber auch das Wissen um nachhaltige Produktionsmethoden. Beides muss politisch unterstützt werden. Die notwendigen Veränderungen können jedoch nur gelingen, wenn das Ganze durch eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten mitgetragen wird und zugleich Einkommensperspektiven für die bäuerliche Landwirtschaft geschaffen werden.

Viel zu wenig Regen, trockene Böden und schlechte Ernten – die Klimakrise wird auch bei uns immer bedrohlicher. Der Wachstumszwang und politische Fehlentscheidungen sind verantwortlich für das Überhitzen des Planeten und das dramatische Artensterben. Viele Höfe müssen dichtmachen, während weiter große Tierfabriken genehmigt werden. Weltweit wächst der Hunger und auch hierzulande wissen viele Menschen nicht mehr, wie sie ihren Kühlschrank füllen sollen. Die sozial-ökologische Transformation ist die Antwort auf die vielfältigen Krisen. Ohne Agrar- und Ernährungswende verfehlen wir krachend das 1,5-Grad-Ziel und damit globale Klimagerechtigkeit. Alle Menschen müssen sich gesunde Lebensmittel leisten können. Bauernhöfe und das Lebensmittelhandwerk brauchen faire Preise.

Wir haben die Krisenprofite satt! Investmentfonds verdienen an der Spekulation mit steigenden Nahrungsmittelpreisen. Agrar-, Lebensmittel- und Düngerkonzerne vermelden in der Krise horrende Profite. Supermarktketten mit massiver Marktmacht drehen an den Preisschrauben. Schluss damit! Wir schätzen die Arbeit aller, die uns mit gesunden und hochwertigen Lebensmitteln versorgen. Gerade in Krisenzeiten sind wir solidarisch und kämpfen für eine gerechte Gesellschaft: mit vielen Bauernhöfen, die ländliche Räume lebendig halten. Mit einer flächengebundenen, artgerechten Haltung von weniger Tieren. Mit fairen, regionalen Versorgungsketten und mehr pflanzlicher Ernährung. Mit gesundem Essen, einer gerechten Verteilung des Wohlstands und einem guten Leben ohne Krieg und Ausgrenzung für alle Menschen weltweit.

Es gibt genug Nahrung, doch sie wird ungerecht verteilt oder verschwendet. Viel zu viel Essen landet als Futter im Trog, Agrosprit im Tank oder Abfall im Müll. Teller statt Trog und Tank – Lebensmittelverschwendung stoppen! Für die sozial gerechte Agrar- und Ernährungswende gingen zum Auftakt der Agrarmesse „Grüne Woche“ im Januar wieder viele Menschen mit dem BUND in Berlin auf die Straße. Auch Sie können durch nachhaltigen Einkauf und Ernährung mithelfen, indem Sie darauf achten, dass ihre Lebensmittel regional, saisonal und biologisch sind.


PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von Aschaffenburg News!