125jähriges Spessartbündnis zwischen Frankfurt und Rothenbuch

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Hochspessartfreunde Rothenbuch 1897 e.V. Frankfurt am Main feiern in diesem Jahr ein denkwürdiges Jubiläum

Eine der ältesten Ortsgruppen im Spessartbund, die Hochspessartfreunde Rothenbuch 1897 e.V. Frankfurt am Main, begehen am 13. August 2022 ihr 125jähriges Gründungsjubiläum. Die Feierlichkeit findet ab 15 Uhr in der Gaststätte „Darmstädter Hof“, An der Walkmühle 1, in Frankfurt Nieder-Eschbach statt. Dies hat die 1. Vorsitzende des Vereins, Brigitte Franke, mitgeteilt. Eingeladen sind die knapp 130 Mitglieder und dem Verein besonders nahestehende Gäste. Das für die Ortsgruppen und Gaue im Spessartbund zuständige Vorstandsmitglied, Herbert Arnold, erklärte in Aschaffenburg, dass die Frankfurter Ortsgruppe im Angesicht des Taunus seit vielen Jahren die zentralen Ziele des Spessartbundes, Wandern, Naturschutz und Kultur, in geradezu idealer Form in ihre Arbeit integriert habe. „Neben Wandern in und im Einklang mit der Natur werde den Mitgliedern und Gästen ein breites Spektrum kultureller Veranstaltung angeboten. Dies habe eine vorbildlichen Funktion für den gesamten Spessartbund“, so Arnold weiter. Die Jubiläumsfeierlichkeit beginnt mit einem Grußwort der Vorsitzenden, die auch Ehrungen vornimmt. Nach einer musikalischen Einlage steht eine Dia-Schau mit Bildern verschiedener Wanderungen auf dem Programm. Außerdem sind auf Stellwänden Bilder aus der Vereinsgeschichte zu sehen. Ein gemeinsames Essen bildet den kulinarischen Rahmen der Feier. Den Höhepunkt stellt ein „Frankfurter Abend“ mit Brigitte Franke dar. Mit dem gemeinsamen Singen des Spessartliedes endet die Veranstaltung.

Bei Gründung des Spessartbunds im Jahre 1913 waren sie bereits 16 Jahre alt, die Hochspessartfreunde Rothenbuch 1897 e.V. Frankfurt am Main. Darauf weist Timo Kihn, Vorsitzender des Gau Hessen im Spessartbund hin. Der Verein hat nach Kihn „bahnbrechende Pionierarbeit“ geleistet: Bereits 1912 sei die erste Wanderkarte des Spessarts mit farbigen Wegemarkierungen erschienen; auch eine Vereinszeitschrift, “Spessart”, wurde herausgegeben, die heute noch in modernisierter Form für den gesamten Spessartbund erscheine. Besonders sei hervorzuheben, dass der Frankfurter Verein bei der Gründungsversammlung des Spessartbundes am 26. Januar 1913 in Hanau beteiligt war (zusammen mit dem Verein der Spessartfreunde Aschaffenburg, dem Spessart-Touristen-Verein Hanau, dem Freigerichter Bund und den Spessartvereinen aus Lichtenau, Offenbach und Rothenbuch). „Von den bald nach der Gründung mehr als 2000 Mitgliedern sind die Hochspessartfreunde zwar weit entfernt, dennoch sind sie nach wie vor in Sachen Wandern aktiv und bieten für Mitglieder und Gäste attraktive Touren und Führungen an“, so Kihn weiter. Im Spessartbund, Gau Hessen, sei der Verein ebenfalls stets präsent und präge aktiv die Gauaktivitäten mit. Kihn: „Als Gauvorsitzender möchte ich es daher nicht versäumen, den Hochspessartfreunden zu den vergangene 125 Jahren herzlich zu gratulieren. Mögen die nächsten 125 Jahre ebenso erfolgreich sein.“

Der Verein bietet seinen Mitgliedern heute ein breites Angebot. Monatliche Wanderungen führen nicht nur in den Spessart, sondern beispielsweise in den Rheingau, die Rhön oder in den Odenwald. Aber immer wieder mal fahren die Vereinsmitglieder zum Geburtsort des Vereins nach Rothenbuch. Für Senioren wird ein eigenes Wanderprogramm angeboten, das auf ihre Bedürfnisse hin abgestimmt ist. In seiner Art einmalig ist auch das Kulturangebot. Bei Brigitte Franke sind insgesamt 15 unterschiedliche exklusive Themenführungen in Frankfurt zu buchen, darunter beispielsweise: „Osterspaziergang“ – auf den Spuren Goethes, Hauptfriedhof – die Geschichte der Stadt mit Gräbern bekannter Persönlichkeiten, jüdisches Leben im alten Frankfurt, Frankfurter Brunnen und ihre Geschichte, Kriminelles im alten Frankfurt, die „neue“ Altstadt etc. Auch viele Ortsgruppen aus dem Spessart haben darauf schon zurückgegriffen. 1997 wurde dem Verein zum 100jährigen Jubiläum die Eichendorff-Plakette von Bundespräsiden Roman Herzog für besondere Verdienste um die Pflege und Förderung des Wanderns, des Heimatgedankens und des Umweltbewusstseins verliehen.

Hinter dem Namen des Vereins verbirgt sich ein im Spessartbund einmaliges Konstrukt. Nach dem Ende des deutsch-französischen Krieges 1870/71 entstand in Frankfurt eine gewissen Natur-Euphorie, die sich in der Gründung eines Vereins „Sektion Hochspessart“ ihren (Wander-)Weg bahnte. Er unterhielt engen Kontakt zu dem „Verein der Spessartfreunde e.V. 1880, Aschaffenburg“. Mit der Eisenbahn ging es auf Exkursionen in den Spessart, wo schließlich am 4. April 1897 nach Zerwürfnissen der Sektion mit dem Aschaffenburger Verein die Sektion aufgelöst und der Frankfurter Verein mit 80 Mitgliedern keinesfalls in Frankfurt, sondern in Rothenbuch im Gasthaus „Zum Löwen“ gegründet wurde.

 


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