Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute im Rahmen einer Feierstunde gemeinsam mit Landespolizeipräsident Michael Schwald 33 Bürgerinnen und Bürger mit der 'Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit' ausgezeichnet, kurz 'Courage-Medaille'. Die Courage-Medaille symbolisiert Mut, Entschlossenheit und Engagement. "Wir sind stolz, derart couragierte Bürgerinnen und Bürger unter uns zu haben", erklärte Herrmann. "Sie haben Straftaten verhindert, Straftäter gestellt, Menschen beschützt und Leben gerettet. Damit sind unsere Geehrten großartige Vorbilder für Zivilcourage!"
Mit Blick auf die schrecklichen Terroranschläge in den USA am 11. September 2001 erinnerte Herrmann an die vielen couragierten Menschen, die ihr Leben lassen mussten, beispielsweise weil sie Menschen aus den brennenden Zwillingstürmen retten wollten. Ebenfalls rief Herrmann das Gedenken an Dominik Brunner in Erinnerung, der nach einem brutalen Angriff starb, als er am 12. September 2009 Jugendliche vor einem gewalttätigen Übergriff in der S-Bahn beschützen wollte. "Wir werden das Gedenken an Dominik Brunner immer in Ehren halten", betonte der Innenminister. Er hob aber auch hervor, dass sich selbstverständlich niemand selbst in Gefahr bringen muss. "Wichtig ist, nicht wegzuschauen und zumindest schnellstmöglich über den Notruf 110 die Polizei zu verständigen", lautete der Appell des Ministers.
Bürgerinnen und Bürger, die sich durch mutiges und beherztes Einschreiten in besonderer Weise um die Innere Sicherheit in Bayern verdient gemacht haben, werden seit 1994 mit der 'Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit' ausgezeichnet. Die Laudationes zu den heute Geehrten sowie Bilder der Verleihung sind ab circa 16 Uhr unter www.innenministerium.bayern.de abrufbar.
Die 33 Bürgerinnen und Bürger haben in folgenden Fällen Hilfe geleistet:
Ansbach:
Aschaffenburg:
Augsburg:
Im Januar 2023 verfolgte ein junger Mann den Täter nach dem Diebstahl einer Handtasche aus dem Fahrradkorb einer jungen Frau. Er konnte den Täter festhalten und Angaben zur auf der Flucht versteckten Handtasche machen.
Im Oktober 2022 hatte im Landkreis Augsburg ein damals 58-Jähriger seine Ehefrau getötet und befand sich seitdem auf der Flucht. Am darauffolgenden Tag wurden Mitarbeiter einer Bergbahn am Tegelberg auf den Flüchtigen aufmerksam, fesselten diesen und übergaben ihn der Polizei.
Im Juli 2022 wurde eine Frau in der Innenstadt massiv bedrängt und niedergeschlagen. Anschließend drohte der Täter sie zu vergewaltigen. Die beiden vorbeifahrenden Zeugen eilten der Frau zu Hilfe und hielten den Täter fest.
Erlangen:
Fürth:
Ismaning:
Karlsfeld:
Mering:
Im November 2022 beobachtete eine Spaziergängerin einen Angriff auf eine Frau mit Kinderwagen. Als es dem Täter misslang, ihren Säugling aus dem Kinderwagen zu entreißen, flüchtete er. Die Spaziergängerin konnte wertvolle Hinweise zur Festnahme des Täters geben.
Miltenberg (Landkreis):
München:
Im November 2022 beobachteten zwei Passanten, wie eine lebensältere Frau Opfer eines Geldwechseltricks wurde. Sie machten die Frau darauf aufmerksam und hinderten den Täter an einer Flucht.
Im November 2022 schritten zwei junge Frauen ein, als ein 19-Jähriger spätnachts überfallen und gewaltsam zu einer Geldabhebung gezwungen werden sollte. Sie zogen den Täter von seinem Opfer und schlugen ihn in die Flucht.
Im Juni 2022 wurde am Hauptbahnhof eine Frau vor einen einfahrenden Zug gestoßen. Zwei Fahrgäste am Bahnsteig reagierten sofort und veranlassten den Lokführer rechtzeitig zu einer Notbremsung. Anschließend verfolgten sie den Täter.
Im November 2021 wurde ein Kind in einem Bekleidungsgeschäft in der Altstadt mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Zwei Kunden halfen sofort und brachten den Täter zu Boden. Anschließend leisteten sie Erste Hilfe.
Im Juli 2021 schritt ein Passant sofort ein, als er einen Angriff mit heftigen Tritten gegen den Kopf eines am Boden liegenden Mann beobachtete. Der Passant unterband weitere Angriffe und hielt den Täter fest.
Im Oktober 2020 beobachteten zwei Anwohner einer nahegelegenen Baustelle spätabends zwei verdächtige Personen, nachdem dort kurz zuvor mehrere Baucontainer in Flammen aufgegangen waren. Die Anwohner verständigten die Polizei und verfolgten die beiden Täter.
Neu-Ulm:
Nürnberg:
Im März 2022 wurde Kontrollpersonal in der U-Bahn von drei Personen ohne gültigen Fahrschein angegriffen. Ein Fahrgast kam zu Hilfe und wurde dabei selbst verletzt.
Im Januar 2023 wurde ein Mädchen in einer U-Bahn aufdringlich belästigt. Zwei jugendliche Fahrgäste boten dem Mädchen ihre Hilfe und wurden deshalb von dem Täter mit einem Messer bedroht.
Ruhpolding:
Würzburg: