Holetschek überreichte am Montag in Memmingen eine Urkunde an die 400. Studentin, die im Rahmen der Bayerischen Landarztquote zum Medizinstudium zugelassen wurde. Er betonte: „Es ist wichtig, mehr Medizinerinnen und Mediziner für die Arbeit auf dem Land zu motivieren. Die Bayerische Landarztquote ist dabei von großer Bedeutung. Es freut mich sehr, dass ich heute diese Urkunde an die 400. Studentin im Rahmen der Bayerischen Landarztquote überreichen kann.“ Seit der Einführung der Landarztquote zum Wintersemester 2020/2021 wurden mittlerweile vier Bewerbungsverfahren erfolgreich durchgeführt, bei denen jedes Jahr durchschnittlich 115 Studienplätze vergeben werden konnten. In diesem Jahr standen weitere 118 Studienplätze zur Verfügung. Insgesamt kann bisher 443 Studierenden das Medizinstudium im Zuge der Landarztquote ermöglicht werden. Der Minister unterstrich: „Wir brauchen dringend mehr junge, gut ausgebildete und motivierte Ärzte – auch in den ländlichen Regionen. Denn aufgrund des demografischen Wandels werden in den kommenden Jahren altersbedingt mehr Hausärzte ausscheiden als im Verhältnis dazu nachrücken. Mit unserer Landarztquote gehen wir genau den richtigen Schritt, um mehr motivierte Nachwuchskräfte für eine hausärztliche Tätigkeit auf dem Land zu gewinnen.“
Holetschek erläuterte: „Die Landarztquote alleine reicht allerdings nicht aus. Deshalb hat Bayern bereits viele verschiedene Maßnahmen und Förderungen auf den Weg gebracht, um die medizinische Versorgung auch auf dem Land weiterhin auf diesem hohen Niveau gewährleisten zu können. Um nur wenige zu nennen: Mit der Landarztprämie beziehungsweise der Niederlassungsförderung haben wir beispielsweise seit 2012 mehr als 1.100 Niederlassungen von Ärztinnen und Ärzten auf dem Land gefördert. Wir bieten in Bayern umfangreiche Fördermöglichkeiten für Medizinstudierende und Ärztinnen und Ärzte an und schaffen zudem 2.700 neue Medizinstudienplätze. Wir sind damit bundesweiter Vorreiter.“ Professor Christian Weidner, Präsident des LGL, ergänzte: „Das LGL vollzieht die Vorgaben des Bayerischen Landarztquotengesetzes. Beim Auswahlverfahren für die Zuteilung der vorgesehenen Studienplätze entscheidet nicht die Abiturnote. Erlernte medizinische Berufe, einschlägige ehrenamtliche Tätigkeit, ein guter Medizinertest und Erfolg in den Auswahlinterviews sind stattdessen wichtig. In den Auswahlinterviews werden die Kandidatinnen und Kandidaten von Landärzten mit typischen Berufssituationen konfrontiert. Für das engagierte Mitwirken gilt den niedergelassenen Kollegen mein herzlicher Dank.“
Auf der Informationsplattform „Fördermöglichkeiten für Medizinstudierende und Ärztinnen und Ärzte in Bayern“ finden sich weitere finanzielle und ideelle Unterstützungsmöglichkeiten. Über die Suchfunktion und den Einsatz von Filtern kann bei Bedarf nach Zielgruppe, Art der Förderung und Region differenziert werden, um das passende Förderangebot zu finden: https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/gesundheitsversorgung/bayerische_gesundheitsagentur/informationsplattform_foerderungen/index.php. Der Minister informierte sich bei seinem Besuch am Memminger LGL-Standort auch über die weiteren Aufgaben der dortigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – vor allem über die Task-Force Infektiologie (TFI) West. Die TFI ist eine Spezialeinheit, die den bayerischen öffentlichen Gesundheitsdienst insbesondere bei der Infektionskontrolle unterstützt und berät. Während der Corona-Pandemie hat die TFI unter anderem die Gesundheitsämter und die Pflegeheime unterstützt und die lokale und regionale Beratung bei SARS-CoV-2-Ausbrüchen übernommen. Zum weiteren Aufgabengebiet gehören auch die Infektionskontrolle entsprechend den internationalen Gesundheitsvorschriften an den bayerischen Flughäfen und Häfen zusammen mit den dort jeweils zuständigen Gesundheitsämtern sowie verschiedene interdisziplinäre Projekte wie zum Beispiel das Mückenmonitoring.
Holetschek betonte: „Gerade in Zeiten des Klimawandels und der Globalisierung kommen vielfältige infektiologische Herausforderungen auf Bayern zu. Aktuelles Beispiel hierfür sind ortsfremde Überträger von exotischen Krankheiten, wie beispielsweise die Tigermücke. Deshalb ist es wichtig, dass wir Spezialeinheiten wie die Task-Force Infektiologie mit mehreren Standorten in Bayern haben, damit wir bei neu auftretenden Infektionskrankheiten schnell handeln und dadurch unsere Bevölkerung schützen können.“