Rützel gegen Verbot von Holz- und Pelletheizungen

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In der SPD-Bundestagsfraktion regt sich Widerstand gegen die im Ampel-Gesetzentwurf vorgesehenen strikten Auflagen und Verbote für Holz- und Pelletheizungen.

Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete für Main-Spessart und Miltenberg, Bernd Rützel, hat hier eine andere Meinung als der zuständige Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Man stehe erst am Anfang der parlamentarischen Beratungen und „in den anstehenden Gesprächen wollen wir als SPD-Bundestagsfraktion keine klimafreundlichen Technologien von vornherein ausschließen“, so Rützel in einer Pressemitteilung. Hauseigentümern müssten auch in Zukunft unterschiedliche Möglichkeiten des Heizens zur Verfügung stehen, „auch Biomasse, auch Holz, Hauptsache mindestens 65 Prozent erneuerbar.“ Rützel, der auch SPD-Bezirksvorsitzender in Unterfranken ist, betont: „Die Umstellung auf klimafreundliche Heizungstechnologien muss für alle leistbar sein, sonst wird das nichts!“

„Holz und Pellets sind klimafreundlich“ - Rützel stellt sich mit seiner Meinung klar gegen die Einschätzung des Bundesumweltministeriums, das das Heizen mit Holz „entgegen der weit verbreiteten Meinung“ als „nicht klimaneutral“ einstuft. Der unterfränkische SPD-Abgeordnete will sich dafür einsetzen, dass auch Holz und Pellets als klimafreundlich und erneuerbar eingestuft werden. Rützel sieht ansonsten den Umbau des Waldes hin zu Mischwäldern in Gefahr: „Buchen sind ein wichtiger Bestandteil von Mischwäldern, bei der Verarbeitung gerade dieser Baumart fällt allerdings viel Restholz an, das nur noch zum Heizen zu gebrauchen ist.“ Mischwälder würden künftig aber immer wichtiger, weil sie widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel seien. „Die verschiedenen Baumarten ergänzen sich so, dass sie sich gegenseitig besser vor Trockenheit schützen. In Mischwäldern gibt es auch mehr Nischen für verschiedene Arten von Tieren, Pflanzen und Pilzen, so dass die Biodiversität dort höher ist. Sie sind also ökologisch reicher und speichern zudem auch noch mehr Kohlenstoff als Monokulturen.“

Das alles, so Rützel, müsse man mit bedenken und abwägen, wenn man ernsthaft über ein Verbot von Holzheizungen diskutiere. „Und wenn man das alles mit einrechnet, dann überwiegen insbesondere in waldreichen Regionen wie bei uns im Spessart die Vorteile von Holz- und Pelletheizungen gerade auch mit Blick auf den Klimawandel“, ist sich Rützel sicher.


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