Neues Kamerasystem für zivile Polizeimotorräder

Foto: Norbert Wilhelmi

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Die Bayerische Polizei wird Motorradraser künftig noch stärker ins Visier nehmen. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat gemeinsam mit Polizeiexperten ein neues hochmodernes Kamerasystem an zivilen Polizeimotorrädern vorgestellt: "Dadurch kann das Fehlverhalten der Verkehrssünder beweissicher festgehalten und alle Verstöße während der Fahrt lückenlos dokumentiert werden", erläuterte der Innenminister.

Herrmann bezeichnete die rund 7.000 Euro pro Kamerasystem als eine sehr gute Investition in die Verkehrssicherheit. "Damit können wir rücksichtslose Motorradfahrer noch besser aus dem Verkehr ziehen", betonte Herrmann.

Der Innenminister machte mit Blick auf den Beginn der Motorradsaison deutlich, dass das neue Kamerasystem ein wichtiger Baustein für mehr Sicherheit beim Motorradfahren sei. "Mit der verbesserten Überwachung wollen wir die Hauptunfallursachen bei Unfällen mit Motorradfahrern bekämpfen und die Unfallzahlen deutlich reduzieren." Jedes Jahr ereignen sich laut Herrmann zahlreiche schwere Motorrad-Unfälle. Vergangenes Jahr kamen dabei 122 Menschen ums Leben. Rund drei Viertel der tödlichen Verkehrsunfälle haben Motorradfahrer selbst verursacht, beispielsweise aufgrund von Überholfehlern oder gefährlichen Fahrmanövern.

Der Vorteil an der Dokumentation mittels Kamera: Die Aufzeichnung ermöglicht nicht nur eine optimale Beweissicherung vor Gericht. Beim anschließenden Halt wird dem Motorradfahrer sein Fehlverhalten auch bildlich vor Augen geführt. "Wir erhoffen uns, damit die Betroffenen für die Zukunft zu sensibilisieren. Denn nur eine kleine Gruppe von Motorradfahrerinnen und
-fahrern ist rücksichtslos unterwegs", so der bayerische Innenminister.

Das neue Kamerasystem wurde seit 2020 in der Motorradsaison in einem Pilotversuch in Niederbayern getestet. "Die Kameras haben sich in der Testphase hervorragend bewährt, so dass nun schrittweise auch andere Polizeipräsidien damit ausgestattet werden", kündigte Herrmann an. Bereits während der Pilotphase konnten damit zahlreiche Überholverstöße, illegale Rennen und anderes rücksichtsloses Fahrverhalten unterbunden und zur Anzeige gebracht werden. Aber auch Verstöße ge­gen die Versicherungspflicht und Kennzeichenmissbrauch konnten so aufgedeckt und strafrechtlich verfolgt werden. Eingesetzt wird das Kamera-System bei speziell geschulten und ausgerüsteten Motorradkontrollgruppen.

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Foto: Norbert Wilhelmi


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