Künstliche Intelligenz alarmiert vor Unwetter und Hochwasser

Bürgermeister Ludwig Robold, Staatsministerin Judith Gerlach, Projektleiter Reinhard Brodrecht

Politik
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Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach hat im niederbayerischen Ergoldsbach ein völlig neuartiges Frühwarnsystem für Unwetter und Hochwasser vorgestellt.

Hierbei analysiert eine Künstliche Intelligenz (KI) speziell für das Projekt erhobene, lokale Wetterdaten und alarmiert bei Überschreitung kritischer Messwerte automatisch Bevölkerung und Einsatzkräfte. Das Digitalministerium fördert die Entwicklung mit 450.000 Euro. Der niederbayerische Prototyp des KI-gestützten Unwetterfrühwarnsystems soll nach der Fertigstellung allen bayerischen Kommunen als Best-Practice-Beispiel zur Verfügung gestellt werden. Gerlach erklärt: „Neuartige Technologien können dabei helfen, vor Unwetter-Katastrophen wie 2022 im Ahrtal in Bayern künftig besser zu warnen. Starkregen, Hochwasser und extreme Dürre nehmen leider auch bei uns im Freistaat zu." In den letzten Jahren war der Markt Ergoldsbach besonders von Extremwetterereignissen betroffen. Das neue KI-Warnsystem für Unwetter nutzt Daten von rund 30 örtlichen Wetter- und Pegelsensoren im Gemeindegebiet, um lokale Extremwettersituationen künftig besser und ortsgenau vorhersagen zu können. Dabei werden beispielsweise Niederschlagsmenge, Feuchtigkeit, Temperatur, und Windrichtung sowie die Pegelstände an Gewässern gemessen. Für die Vorhersage künftiger Wetterentwicklungen fließen zudem meteorologische Daten des Deutschen Wetterdienstes in das System ein und werden in Echtzeit ausgewertet. Die Anwendung nutzt dann KI für eine Prognose der Entwicklung, beispielsweise über die Pegelstände in den nächsten zwei Stunden. So kann etwa eine drohende Hochwassergefahr für bestimmte Ortsteile erkannt werden. Übersteigen die Daten bestimmte Werte, warnt das System die die Einsatzkräfte sowie Bürgerinnen und Bürger nach Registrierung automatisch per E-Mail, SMS, Messengerdienst, App und automatisierte Anrufe.

Das Projekt ist Teil des vom Digitalministeriums ausgeschriebenen Ideenwettbewerbs „Kommunal?Digital!". Dabei wurden insgesamt zehn Projekte mit innovativen Ideen für Nachhaltigkeit in bayerischen Kommunen ausgewählt, die nun schrittweise realisiert werden. Die Projekte werden jeweils mit bis zu 500.000 Euro gefördert. Dabei werden sie zusätzlich wissenschaftlich begleitet durch die Innovationsagentur Bayern Innovativ. Im Anschluss werden die Projekte aufbereitet und sollen dann auch anderen Kommunen als Best-Practice-Beispiele zur Verfügung stehen. Die Kommunen des Wettbewerbs tragen einen Eigenanteil an den Gesamtkosten des Projektes von mindestes 10 Prozent der geförderten Summe.


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