Holetschek hat Suizidprävention intensiv im Fokus

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Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat sich am Donnerstag in Nürnberg mit jungen Leuten getroffen, die sich ehrenamtlich beim Projekt [U25] Online-Suizidprävention des Caritasverbandes Nürnberg engagieren.

Holetschek betonte aus diesem Anlass: „Suizide sind bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen neben Verkehrsunfällen die häufigste Todesursache. Daher sind rasche und wirksame Hilfen in seelischen Krisen besonders wichtig.“ Der Minister erläuterte: „Jugendliche haben oft Hemmungen, traditionelle Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen. Deshalb bin ich den jungen Menschen, die sich ehrenamtlich im Projekt [U25] engagieren, sehr dankbar: Sie bieten Gleichaltrigen in Krisensituationen eine Anlaufstelle, um sich anonym über deren Probleme auszutauschen. Sie helfen verzweifelten jungen Menschen dabei, wieder Mut zum Leben zu haben und zeigen Auswege auf.“ Jüngere Menschen in psychischen Krisen bzw. mit Suizidgedanken können sich vertraulich und anonym per E-Mail an die Beratungsstelle wenden. Die Beratung erfolgt durch gleichaltrige Ehrenamtliche. Diese werden von professionellen, hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausgebildet und fachlich begleitet. Das Beratungsangebot gibt es bundesweit an mehreren Standorten, es kooperiert mit Schulen und Ausbildungsstellen. In Bayern ist die Beratungsstelle beim Nürnberger Caritasverband angesiedelt und wird als einziger [U25]-Standort auch durch Landesmittel gefördert.

Caritasdirektor Michael Schwarz dankte für diese Unterstützung und führte dazu weiter aus: „Die Caritas ist das Thema Suizidprävention frühzeitig angegangen. Viele junge Ehrenamtliche engagieren sich bereits im Rahmen der Online-Beratung für Gleichaltrige in einer bedrohlichen Lebenskrise: Dies darf auch in Zukunft nicht an finanziellen Mitteln für ihre fachliche Begleitung scheitern. Denn die Nachfrage ist weit größer als das aktuell mögliche Angebot. Caritas [U25] möchte noch mehr Leben retten!“ Der Minister betonte: „Es ist wichtig, das Suizid-Thema weiter aus der Tabuzone zu holen. Das Projekt [U25] Nürnberg wird vom Freistaat bereits seit 2016 bis einschließlich 2024 im Rahmen von Projektförderungen durch Anschubfinanzierungen mit insgesamt voraussichtlich über 350.000 Euro unterstützt." Aktuell finanzieren das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend darüber hinaus gemeinsam auch eine Evaluationsstudie zum Nachweis einer Wirksamkeit des Beratungsangebots [U25] Deutschland. Ziel ist es, mit einem solchen Wirksamkeitsnachweis bis zum Auslaufen der bisherigen Förderung eine tragfähige Grundlage für die Entscheidung über eine Verstetigung des Projekts, d.h. eine Finanzierung von [U25] über das Jahr 2024 hinaus, zu erhalten. Nach Auskunft von Caritasdirektor Schwarz hat die Caritas dahingehend bereits mehrere Maßnahmen in die Wege geleitet. Beispielsweise wurde unter Beteiligung des Deutschen Caritasverbandes ein Positionspapier zur Suizidprävention erarbeitet, das auf eine Verstetigung auch der weiteren [U25] Standorte in Deutschland im Rahmen des SGB V abzielt.

Holetschek verwies darauf, dass Bayern über ein differenziertes und leistungsfähiges System zur Versorgung von psychischen Erkrankungen für Menschen jeden Alters verfügt. Das StMGP setzt sich zudem aktiv für die Prävention und die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen ein. Ein besonderes wichtiges Zeichen setzt der Freistaat in diesem Zusammenhang insbesondere mit den Krisendiensten Bayern, die von jeder hilfesuchenden Person kontaktiert werden können, das bestehende Versorgungssystem ergänzen und in diesem Zusammenhang eine Lotsen- und Steuerungsfunktion übernehmen. Die Krisendienste sind bayernweit und kostenlos rund um die Uhr unter der einheitlichen Rufnummer 0800/6553000 erreichbar (https://www.krisendienste.bayern).

Weitere Informationen unter www.u25-nuernberg.de bzw. www.u25-deutschland.de/.


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