Dort steht unter anderem ein Treffen mit Premierministerin Najla Bouden Romdhane auf dem Programm. Huml: „Unsere Partnerschaft besteht bereits seit 2012, wir begehen heuer zehnjähriges Jubiläum. Wir wollen das Land bei seiner weiteren Demokratisierung unterstützen und die wirtschaftliche Entwicklung fördern. Nichtsdestotrotz werde ich dort aber auch kritische Themen ansprechen. Die vollständige Rückkehr zur demokratischen Ordnung ist die Grundlage der deutsch-tunesischen, aber auch der Zusammenarbeit mit Bayern. Darüber hinaus stehen eine Reihe hochaktueller Themen auf der Tagesordnung wie die Ernährungs- und Energiesicherheit als Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine." Huml wird im Windpark Sidi Daoud in El Haouaria, der Nordostspitze Tunesiens, den Startschuss für den Aufbau eines bayerisch-tunesischen Technologie- und Innovations-Hubs für grünen Wasserstoff geben. Bayern wird den Hub mit 820.000 Euro fördern. „Tunesien hat die Potenziale grüner Zukunftstechnologien erkannt und möchte sich als wichtiger Akteur bei der Erzeugung von grünem Wasserstoff und dessen Folgeprodukten aus erneuerbarer Solar- und Windenergie strategisch positionieren", so Huml. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat in einer Studie hohe Produktions- und Marktpotenziale identifiziert und verdeutlicht, dass das sehr hohe Produktionspotenzial für erneuerbare Energien und die geographische Nähe und infrastrukturelle Anbindung an das europäische Gasnetz hervorragende Voraussetzungen für Tunesien bilden, europäische Märkte zukünftig mit hohen Mengen an grünem Wasserstoff zu bedienen. Die Trans-Mediterranean Gas Pipeline hat ihren Ausgangspunkt in El Haouaria. Sie befördert Gas aus Afrika nach Europa und könnte unter Umständen in Zukunft auch für grünen Wasserstoff genutzt werden.

Nach einem Treffen mit Vertretern von Nichtregierungsorganisationen, der Wissenschaft und der Wirtschaft am Mittwochabend steht dann am Donnerstagvormittag noch ein Besuch der Deutsch-Tunesischen Handwerkerschule (DTHWS) auf dem Programm. Das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) hat hier erfolgreich Kurzqualifizierungsangebote im Bauhaupt- und Nebengewerbe für die Berufe Maurer und Fliesenleger für jugendliche Tunesier entwickelt, die keinen Schul- oder Berufsabschluss haben. Bislang haben alle Absolventen Jobzusagen erhalten. Huml: „Berufliche Bildung und die Stärkung der Wirtschaftskraft Tunesiens sind wichtige Themen unserer Zusammenarbeit. Ausbildung schafft Perspektiven für Jugendliche in Tunesien."


PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von Aschaffenburg News!