Bundesregierung schwächt Integrationschancen von Kindern

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Laut Haushaltsentwurf 2023 soll das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“, das seit 2011 die sprachliche Bildung von Kleinkindern fördert, ersatzlos gestrichen werden.

Aschaffenburg/Berlin: Die Bundesregierung plant in ihrem Entwurf für den Bundeshaushalt für das Jahr 2023 die Fördermittel für Sprach-Kitas ersatzlos zu streichen. Im Wahlkreis 247 Aschaffenburg Stadt und Land wären 14 Kitas von den Streichungen betroffen. Sieben Einrichtungen in Aschaffenburg, zwei in Großostheim und jeweils eine Kindertagesstätte in Waldaschaff, Hösbach, Kleinostheim, Alzenau sowie Schöllkrippen werden derzeit mit bis zu 25.000 Euro pro Jahr gefördert.
Dazu erklärt Andrea Lindholz MdB: „Sprache ist der Schlüssel zur Integration. Eine gemeinsame Sprache ist das Fundament für unser Zusammenleben. Ausgerechnet an der Sprachbildung zu kürzen, ist eine krasse Fehlentscheidung der Ampel. Mich erreichen bereits die ersten Protestschreiben von kommunaler Ebene und aus der Zivilgesellschaft. Der Beschluss der Bundesregierung, die Mittel für das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ ersatzlos zu streichen, ist völlig unverständlich. Das Programm wurde aus gutem Grund vor über zehn Jahren in Gang gesetzt, um Integration gezielt, systematisch und bundesweit zu fördern. Rund 40 Prozent der Kita-Kinder haben heute Migrationshintergrund, daher bleibt dieser Ansatz richtig und wichtig. Bildung und Integration gibt es nicht zum Nulltarif. Ganz zu schweigen von den Folgen der Corona-Pandemie, die mit Hilfe des Sprachprogramms zumindest abgemildert werden müssen. Allein im Raum Aschaffenburg drohen 14 Kitas wichtige Hilfen für die frühkindliche Bildung zu verlieren. Die Ampel will dieses erfolgreiche Programm ausgerechnet in einer Zeit beenden, in der zahlreiche Kinder aus der Ukraine betreut werden müssen und der Migrations- und Integrationsdruck auf Deutschland massiv steigt. Das Bundesförderprogramm „Sprach-Kitas“ muss erhalten bleiben und die erforderlichen Mittel notfalls aus anderen Programmen umgeschichtet werden, deren gesellschaftlicher Nutzen eher fragwürdig ist.“

Hintergrund: Kitas mit einem hohen Anteil an förderbedürftigen Kindern konnten aus dem im Jahr 2011 erstmals aufgesetzten Programm 25.000 Euro pro Jahr für eine zusätzliche halbe Fachkraft beantragen, die dabei hilft, die sprachliche Bildung in den Kita-Alltag zu integrieren. Bei Kindern mit Unterstützungsbedarf legen die Sprach-Kitas das Fundament für schulischen und beruflichen Erfolg.


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