Haben zunächst chaotische Zustände auf den Bahnsteigen und in den Zügen das Bild vom 9-Euro-Ticket geprägt sowie die enorme Belastung, unter der das Personal in und an den Zügen steht, richtet sich der Blick jetzt auch auf die Vorteile: Mit dem 9-Euro-Ticket liegt erstmals ein flächendeckender, bundeseinheitlicher Fahrschein für alle Verkehrsmittel im ÖPNV vor. Das ist es, was das Ticket neben dem günstigen Preis so attraktiv macht. Bis Ende Juni wurden über 21 Millionen Tickets verkauft. Auch im Juli werden ähnlich hohe Verkaufszahlen erwartet. Der Gemündener Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel meint: „Der größte Vorteil des 9-Euro-Tickets ist: Egal wohin man fährt, man hat einen gültigen Fahrschein. Der große Zuspruch macht deutlich: Wir brauchen dauerhaft eine Vereinfachung des Tarifsystems im öffentlichen Nahverkehr - fernab vom Tarif-Wirrwarr mit unterschiedlichen Zonen, Preisen und Angeboten, die eher verunsichern, abschrecken, viele nicht durchblicken lassen und mitunter schlicht zu teuer sind.“ Klar sei aber auch, dass bei Infrastruktur, Personal und Zügen mehr passieren muss und dass der Bund ein Ticket wie das für 9 Euro auf Dauer nicht alleine finanzieren kann.

Der Bund stellt für die Finanzierung des 9-Euro-Tickets Milliardenbeträge zur Verfügung. Er unterstützt die Länder darüber hinaus bei der Bereitstellung des ÖPNV. Aus verschiedenen Töpfen gibt es dafür Geld – insgesamt mehr als 13 Mrd. Euro jedes Jahr, über 9 Mrd. davon sind Regionalisierungsmittel. „Die Länder vergeben diese Mittel nach unklaren Grundsätzen, nicht alles kommt im ÖPNV an.“, kritisiert Bernd Rützel. Er schlägt vor, auch künftig einen günstigen, bundesweit geltenden Monatsfahrschein für den ÖPNV anzubieten. „Ich setze mich für ein 30-Euro-Ticket ein, das einem echten 365-Euro-Jahresticket entspricht.“, so Rützel.


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