Konstituierende Sitzung des Begleitgremiums Biosphärenreservat Spessart

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Am 24. Juni tagte im Landratsamt Aschaffenburg erstmals das offizielle Begleitgremium, welches im Zuge der Erstellung der Machbarkeitsstudie für ein mögliches Biosphärenreservat Spessart eingerichtet wurde. Im Zentrum der konstituierenden Sitzung stand die Präsentation des Studiendesigns durch die beauftragten Planungsbüros, sowie die Vorstellung des neuen Projektmanagers Biosphärenreservat Spessart.

Das Gremium setzt sich zusammen aus Landrätin Sabine Sitter, den Landräten Dr. Alexander Legler und Jens Marco Scherf, Aschaffenburgs Oberbürgermeister Jürgen Herzing, je zwei Bürgermeistern aus den beteiligten Landkreisen, Vertretern der Regierung von Unterfranken, des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt sowie des Naturpark Spessart e.V. Kernaufgabe des Begleitgremiums ist es, Zwischenergebnisse der Studie objektiv zu bewerten, Impulse für den weiteren Prozess zu geben und als Multiplikator in die Region zu fungieren. Die eigentliche inhaltliche Untersuchung erfolgt indes durch die Gutachter unter Beteiligung aller relevanten Akteure sowie interessierter Bürgerinnen und Bürger im Spessart.
Zu Beginn der Sitzung stellte sich Torben Schulze als neuer Projektmanager Biosphärenreservat Spessart vor. Der seit Kurzem beim Landratsamt Main-Spessart angestellte 32-jährige Umweltgeologe und Bildungsreferent für nachhaltige Entwicklung ist künftig für die Koordinierung und fachliche Begleitung der Machbarkeitsstudie zuständig und somit der zentrale Ansprechpartner für alle am Prozess beteiligten Akteure.

Anschließend präsentierte die in Sachen Biosphärenreservate sehr erfahrene Bietergemeinschaft E.C.O. Institut für Ökologie (Klagenfurt) und ifuplan Institut für Umweltplanung und Raumentwicklung (München) den bis Ende 2023 laufenden Prozess der Machbarkeitsstudie. Dieser besteht aus folgenden vier Phasen: Überprüfung der formalen Machbarkeit, Überprüfung der gesellschaftlichen Akzeptanz, Entwicklungsperspektiven und Ergebniszusammenführung.

Im ersten Leistungsbaustein (formale Machbarkeit) ist die Frage zu beantworten, ob die offiziellen Kriterien für die Anerkennung und Bewertung von Biosphärenreservaten der UNESCO im Prüfraum erfüllt werden können. Dabei geht es beispielsweise um die Identifizierung möglicher Kern-, Pflege- und Entwicklungszonen unter aktiver Einbeziehung der betroffenen Akteursgruppen.

Hinter Leistungsbaustein 2 verbirgt sich ein umfassender Beteiligungsprozess zur Untersuchung der gesellschaftlichen Akzeptanz eines Biosphärenreservats Spessart. Den Auftakt bilden Bürgerforen in jedem der drei Landkreise sowie in der Stadt Aschaffenburg. Im weiteren Verlauf werden Arbeitsgruppen gebildet, die sich inhaltlich mit Themen wie z.B. Natur und Umwelt, Land- und Forstwirtschaft, Kultur, Tourismus und Mobilität sowie regionale Wertschöpfung auseinandersetzen. Ergänzt wird der Informationsaustausch durch eine zentrale Online-Plattform. Den Abschluss der Partizipation bildet ein gemeinsames Bürgerforum, in dessen Rahmen die Ergebnisse präsentiert werden. Darin einfließen werden ebenfalls sog. Entwicklungsperspektiven – und zwar aus organisatorischer und geografischer Sicht. So wird zum einen die Rolle des Naturpark Spessart e.V. im Falle der Schaffung eines Biosphärenreservats untersucht und zum anderen die Effekte eines länderübergreifenden Biosphärenreservats Bayern/Hessen.

„Wir haben uns in den zurückliegenden Monaten über viele Gespräche und Exkursionen ein umfassendes Bild davon machen können, was es heißt, Biosphärenreservat zu sein. Am Ende dieser Phase steht nun die Erkenntnis, dass die Region der Biosphärenreservats-Idee grundsätzlich offen gegenübersteht, so dass wir deren Umsetzbarkeit und Akzeptanz nun ergebnisoffen, transparent und partizipativ überprüfen lassen. Die vor uns liegende Machbarkeitsstudie bildet somit die Entscheidungsgrundlage dafür, ob wir in die förmliche Antragstellung zur Anerkennung als Biosphärenreservat einsteigen werden“, so die Mitglieder des Begleitgremiums.


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