Festhalle Kahl: Flachdach soll Brandschutzkosten auf zwei Millionen drücken

Kahl am Main
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Die Geschichte der Kahler Festhalle geht in die nächste Runde. Klar ist: Der kulturelle Mittelpunkt der Gemeinde ist stark sanierungsbedürftig. Vor allem die Brandschutzbestimmungen machen Probleme. Am Dienstag, 5. Oktober, hat der Kleinostheimer Architekt Martin Schäffner auf der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses der Gemeinde Kahl ein Brandschutzkonzept für die Festhalle vorgestellt. Kostenpunkt: geschätzte 1,8 bis zwei Millionen Euro.

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Kernpunkt des Konzeptes ist das Dach. Das prägende Walmdach soll verschwinden und gegen ein Flachdach ersetzt werden. Damit würde das Gebäude in eine andere Brandschutzklasse fallen, was die Sanierungskosten stark drücken könnte. Damit würde sich das Aussehen der Festhalle in den kommenden stark verändern. Auf dem Dach könnte eine Solaranlage umweltfreundlichen Strom liefern. Das Regenwasser soll in einer Zisterne aufgefangen und für die Toiletten und die Bewässerung des umliegenden Geländes genutzt werden.

Aber auch im Gebäudeinneren müsste sich einiges ändern, um den Anforderungen des Brandschutzes zu genügen. Das bisher offene Treppenhaus müsse vom Foyer abgetrennt und im ersten Stock zusätzlich eine Schleuse vor dem Aufzug installiert werden, erklärte Architekt Schäffner. Der große Saal würde komplett erhalten bleiben, die rückwärtige Wand müsse zu einer Brandwand aufgewertet werden. Damit wäre die Halle ein vom Rest des Gebäudes abgetrennter eigener Brandabschnitt. Außerdem soll laut Konzept eine Außentreppe eine zweiten Rettungsweg für die Räume im Obergeschoss bieten.

Deutlich wurde auch, dass es bei den rund zwei Millionen Euro wohl nicht bleibt. Denn damit wäre nur das Thema Brandschutz abgedeckt. Hinzu kämen Kosten für die energetische Sanierung, die Erneuerung des Inneren und die Umgestaltung der Außenflächen. Auch das verglaste Foyer, das im Sommer für Schweißperlen bei den Besuchern sorgt, soll in den Blick genommen werden. „Deshalb möchten wir die Sanierung in Abschnitte unterteilen und uns um Fördermöglichkeiten bemühen“, erklärte Kahls Bürgermeister Jürgen Seitz (SPD). Auf Antrag der CSU-Fraktion im Gemeinderat soll parallel dazu ein Nutzungskonzept für die Festhalle erstellt werden. „Wir freuen uns, dass endlich Bewegung in die Sache kommt“, unterstrich CSU- Fraktionsvorsitzender Eckhard Reusert. „Aber wir brauchen ein Konzept für die Festhalle und das Umfeld und könnten uns vorstellen, da auch Investoren miteinzubeziehen.“

Im nächsten Schritt soll ein Bauvorbescheid gestellt werden, um die einzelnen Punkte des Konzeptes für die Festhalle genauer abzuklären. Wann es dann wirklich losgeht, ist allerdings noch unklar. „Wenn alles sehr gut läuft, könnten wir mit der Außentreppe im kommenden Jahr beginnen und 2023 mit dem Dach anfangen“, hofft Bürgermeister Jürgen Seitz. "Das hängt aber auch stark von den Fördermöglichkeiten ab." Horst Breunig von „Aktiv für Kahl“ ist da deutlich pessimistischer: „Bis es losgeht, werden noch einige Jahre ins Land ziehen.“


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