Am Freitagmorgen, 06.09.2024, führte der Zoll eine Schwerpunktkontrolle bei osteuropäischen Transportern und Lastwagen auf der Raststätte Weiskirchen an der Autobahn A3 in Richtung Frankfurt durch. Es ist etwa 10 Uhr, als die Zöllner einen rumänischen Kleintransporter kontrollieren. Den Beamten schlägt beim Öffnen des Fahrzeugs ein beißender Geruch nach Kot und Urin entgegen. Bei der Durchsuchung des Transporters finden sie insgesamt sechs kleine Golden Retriever Welpen, die augenscheinlich in einem erbärmlichen Zustand sind.
Sofort wird das zuständige Veterinäramt des Kreises Offenbach informiert. Zwei Mitarbeiter des Amts, darunter eine Amtliche Tierärztin, eilen aus Dietzenbach an die Autobahnraststätte und nehmen die Tiere in Augenschein. Die amtliche Tierärztin bestätigt den schlechten Zustand der Welpen und schätzt ihr Alter auf etwa acht Wochen. Dies ist für die Welpen viel zu jung, um von der Mutter getrennt zu werden. Der Fahrer des Transporters stimmt einer Übereignung der Tiere an das Veterinäramt zu und entgeht so einer Beschlagnahmung der Hunde.
Das Fell der sechs Welpen ist von Flöhen befallen und mit Urin durchdrängt. Auch besteht die Befürchtung, dass die Tiere weitere Krankheiten in sich tragen. In diesem Zustand können die Tiere nicht einfach in ein Tierheim gebracht werden, die Ansteckungsgefahr für die dort bereits lebenden Tiere ist zu hoch. So machen sich die Veterinäre auf die Suche nach einer speziellen Quarantänestation für Hunde, wo die Welpen zunächst isoliert und behandelt werden können. Doch die Tierheime im Kreis Offenbach sind voll und können die kranken Golden Retriever Welpen nicht aufnehmen. Schließlich erklärt sich das nicht weit entfernte Tierheim im bayerischen Aschaffenburg bereit, die Tiere aufzunehmen. Obwohl auch hier der Hundebereich voll belegt ist, findet sich noch ausreichend Platz in der Quarantänestation des Tierheims.
Am frühen Nachmittag treffen die sechs kleinen Golden Retriever Rüden im Aschaffenburger Tierheim ein. Bei der Eingangsuntersuchung wird der Flohbefall bestätigt, die Haut der Tiere weist deutliche Spuren auf. Die Tierpfleger sind froh, dass die Kleinen augenscheinlich keine weiteren Verletzungen haben. Alle Welpen werden nach der Untersuchung gebadet, um Urin und Kot aus dem Fell zu entfernen. Auf der Quarantänestation können sich die Tiere nun von den Strapazen des Transportes erholen.
Noch am Nachmittag werden die sechs Welpen formell an das Tierheim Aschaffenburg übereignet. Darüber sind die Tierschützer sehr froh, da sie jetzt selbst die Behandlung und spätere Vermittlung der Tiere in die Hand nehmen können. Für die Welpen steht jetzt noch die tierärztliche Untersuchung an. An eine Vermittlung ist erst in einigen Wochen zu denken, wenn die Hunde stark genug sind und ihre Impfungen erhalten haben.
Foto: 5VISION.NEWS
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