Callcenterbetrug: Drei Menschen verhinderten Übergabe von Geld

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Erneut bekamen Menschen aus der Region am Mittwoch Anrufe von dreisten Telefonbetrügern. Ohne drei aufmerksamen Mitmenschen, die die Tricks der Callcenterbetrüger kannten, wäre wieder Erspartes in hohen Summen übergeben worden. Dank der frühzeitigen Alarmierung der Polizei konnte noch am Mittwochabend ein tatverdächtiger Abholer vorläufig festgenommen werden. Die Kriminalpolizei Würzburg übernahm als Zentralstelle die Ermittlungen in den Fällen.

Ehefrau machte sich mit Goldmünzen auf den Weg nach Aschaffenburg

Eine 57-Jährige erhielt am Mittwochabend in Lengfeld einen Anruf von einem angeblichen Staatsbediensteten, der behauptete, dass ihre Tochter in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt gewesen sei. Sie müsse nun eine Kaution hinterlegen, um eine Gefängnisstrafe zu vermeiden. Die Angerufene wollte ihrer Tochter helfen und machte sich mit Goldmünzen auf den Weg nach Aschaffenburg. Zwischenzeitlich kam ihr Ehemann nach Hause, bemerkte den Betrug und informierte die Polizei. Kurz vor Aschaffenburg konnte die 57-Jährige von ihrem Vorhaben, die Goldmünzen zu übergeben, abgebracht werden.

Aufmerksame Bankmitarbeiterin verhindert Übergabe von 87.000 Euro

Mit der gleichen Masche brachten die Täter am Mittwochmittag in Frauenland eine 94-Jährige dazu, zu ihrer Hausbank zu fahren, um 87.000 Euro abzuheben. Eine Mitarbeiterin der Bank wurde jedoch stutzig, dass die betagte Frau eine so hohe Summe abhaben wollte und informierte die Polizei. Ihrem professionellen Verhalten ist es zu verdanken, dass diese große Geldsumme nicht in die Hände der Betrüger fiel.  

Festnahme eines Geldabholers in Aschaffenburg

Bei einem weiteren versuchten Callcenter-Betrug nach dem bekannten Muster konnte am Mittwochabend die Polizei Aschaffenburg einen 16-Jährigen vorläufig festnehmen. Der Jugendliche wollte dem Sachstand nach gegen 20:30 Uhr im Stadtteil Schweinheim bei einer 71-Jährigen das geforderte Geld abholen. Was der junge Mann nicht wusste, dass die Polizei bereits von dem Neffen informiert worden war und vor Ort auf den Abholer wartete. Kurz vor der Übergabe des Geldes flüchtete der Mann jedoch und konnte kurze Zeit später von der Polizei Aschaffenburg vorläufig festgenommen werden.

Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen beendete die Polizei die vorläufige Festnahme und entließ den 16-Jährigen.

Die Kriminalpolizei Würzburg bearbeitet als Zentralstelle die Vorgänge für ganz Unterfranken und übernahm auch die Ermittlungen in diesen Fällen.

Die Präventionskampagnen des Polizeipräsidiums Unterfranken

Bereits Ende 2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne “Leg´auf!” ins Leben gerufen. Zusätzlich startete im Juli 2022 auch an unterfränkischen Schulen die Kampagne „Ich schütze Oma und Opa“. Mit den Kampagnen „Ich schütze Oma und Opa“ sowie „Chill mal Oma“ setzt die unterfränkische Polizei nun auf die Unterstützung von Jugendlichen, sowie Schülerinnen und Schülern. Diese sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf die Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen.

Das Ziel dieser Kampagnen ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben. Die wichtigsten Botschaften sind:

  • Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
  • Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben!
  • Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
  • Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen - bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
  • Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!

Weitere Informationen:

Leg‘ auf!: Die Bayerische Polizei - Präventionskampagne - LEG' AUF! in Unterfranken (bayern.de)

Dort finden sie zudem weiterführende Links zu den Kampagnen

„Ich schütze Oma und Opa“

„Chill mal Oma“


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