Ukraine-Hilfe: Feuerwehr zieht Zwischenbilanz

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Am 02. März wurde durch über 50 Feuerwehrkameradinnen und Kameraden die Waldschule in Karlstein zur ersten Notunterkunft im Landkreis Aschaffenburg vorbereitet. Es wurden in mehreren ehemaligen Klassenzimmern sogenannte Disc-O-Betten aufgebaut und mit Bauzäunen mit Sichtschutz entsprechende Raumtrenner eingerichtet, um eine gewissen Privatsphäre zur ermöglichen.

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In den nachfolgenden Tagen wurden durch die Feuerwehren Kühlschränke, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Getränke, EDV-Technik, Müllcontainer, Rauchmelder usw. noch ergänzt. Am 09. März kamen die ersten ukrainischen Flüchtlinge im Landkreis Aschaffenburg an. Diese wurden an der Waldschule herzlich empfangen. Nach Corona Testungen und medizinischer Sichtung konnten sich die Ankömmlinge erstmal von den Strapazen der Flucht erholen. Gleichzeitig wurde in Großostheim in der Welzbachhalle die zweite Notunterkunft im Landkreis errichtet. Mehr als 60 Helfer errichteten in der Dreifach-Sporthalle mit Bauzäunen 40 kleine Parzellen für jeweils 4-6 Personen. Auch kleine Kinderbettchen wurden bereitgestellt.

Am 10. März wurde der bestehende Katastrophenfall in Bayern (Pandemie) wg. der Ukraine-Krise erweitert. Somit bestand erstmals in der Geschichte ein Katastrophenfall wegen zwei unterschiedlicher Lagen zur gleichen Zeit. Am 11. März konnten die ersten Flüchtlinge aus der Notunterkunft Karlstein in private Unterkünfte abverlegt werden. Der Transport wurde durch mehrere Mehrzweckfahrzeuge der Feuerwehren (Zug Personentransport) durchgeführt. Die privaten Unterkünfte wurden durch das Landratsamt vermittelt. Am Wochenende 11. – 13.03.2022 kamen mit Busen zahlreiche neue Flüchtlinge in Karlstein und Großostheim an. Somit waren erstmals beide Notunterkünfte sehr gut belegt. Bis heute kamen immer wieder neue Flüchtlinge im Landkreis Aschaffenburg an und wurden innerhalb weniger Tagen durch das Landratsamt an private Unterkünfte vermittelt. Hierfür haben mittlerweile fast alle Feuerwehren mit ihren Mehrzweckfahrzeugen bzw. Mannschaftstransportwagen, einige sogar mehrfach, bei über 115 Transportfahrten unterstützt.

In der Woche vor Ostern, konnten alle Bewohner aus der Notunterkunft in Großostheim abverlegt werden. Da der Zustrom deutlich nachgelassen hatte, wurde beschlossen diese Unterkunft bis auf weiteres auf Stand-By herunterzufahren und zunächst alle weiteren Ankömmlinge in Karlstein unterzubringen. Nach Ostern wurde begonnen die Disc-O-Betten und Feldbetten in den Notunterkünften durch „richtige“ Stockbetten mit Matratzen zu tauschen. Hierfür bauten in beiden Notunterkünften jeweils über 40 Feuerwehrkameradinnen und Kameraden an mehreren Abenden die Notbetten ab, verpackten diese wieder in Gitterboxen und bauten die neuen Betten auf. Am 23. und 26. April wurde in Kahl ein Waisenhaus für insgesamt 21 Waisenkinder und 10 Betreuer eingerichtet. Hierbei unterstützte die örtliche Wehr bei der Vorbereitung - mehrere Möbelstücke, darunter Betten, Tische und Regale, die zuvor gespendet oder durch das Landratsamt beschafft wurden, aufzubauen und das Objekt einzurichten.

Am 30. April konnten die Geflüchteten in Empfang genommen werden. Auch hierbei unterstützten mehrere Feuerwehren beim Transport. Über 500 ukrainische Flüchtlinge wurden bereits seit Beginn der Krise in einer der beiden Notunterkünfte aufgenommen und konnten anschließend zeitnah an private Unterkünfte vermittelt werden. Aktuell befinden sich ca. 90 Personen in der Notunterkunft Karlstein. Bis heute wurden bei der Integrierten Leitstelle Bayerischer Untermain auf diesen Einsatz mehr als 250 Einsatzmittel disponiert.

"Wir danken allen Feuerwehren für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre Unterstützung bei den anfallenden Aufgaben. In diesem Zusammenhang möchten wir uns auch bei allen beteiligten Organisationen, den Mitarbeitern der Gemeinden – vor allem von Karlstein und Großostheim für die Unterstützung und Bereitstellung der Notunterkünfte - dem Landratsamt und natürlich auch den freiwilligen Helfern für die reibungslose Zusammenarbeit bedanken. Nur gemeinsam ist eine solche Krise zu bewältigen!", teilt die Kreisbrandinspektion mit.

Fotos: Feuerwehren Lkr. Aschaffenburg / Kreisbrandinspektion


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